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Für Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung

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Gleiche Ausbeutung für alle! Für Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung

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Wir wollen arbeiten. Ja, wir wollen arbeiten, unter jeder Bedingung und um jeden Preis. Es geht nicht um Geld, sondern um unser Sozialprestige, unser Vertrauen in uns selbst und in die Zukunft. Schliesslich um unsere Freiheit, da berühmte Soziologen es längst festgestellt haben: Arbeit macht freier.

Zahnradentwurf.
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Zahnradentwurf. Foto: Franz Reuleaux (PD)

Datum 10. Dezember 1998
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Zu lange sind wir ausgeschlossen und uns selbst ausgeliefert gewesen, was soziale Gewohnheiten mit sich brachte.

Jeden Tag haben wir im Bett gefrühstückt, geknutscht und weitergepennt. Während die Prominenz so viele Sorgen mit der Währungsunion, Japanern, und alles hat, während der eingegliederte Bürger ständig, gestresst schuftet, haben wir uns die Zeit genommen und - so schwer fällt es zu beichten - uns manchmal richtig gut amüsiert.

Und das alles auf Staatskosten, wo der Staat schon Schwierigkeiten genug hat, die Unternehmer zu subventionieren. Dafür werden wir nie genug büssen können, das ist klar.

Der Bundesrat hat zwar versprochen, die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, und die Engländer haben es sogar fast geschafft durch die Beschaffung schöner Jobs wie Hundesitter, niedrigere Löhne als in Korea (ha,ha, endlich haben wir denen eins drüber gezogen, den Koreanern) und die Ausradierung aller Faulenzer, doch das reicht längst noch nicht. Die Arbeitslosigkeit muss abgeschafft werden.

FÜR DIE VOLLBESCHÄFTIGUNG - WIR SCHLAGEN VOR:

Die Nivellierung, der Alpen und anderer nutzloser Hügel mit Kreuzhacken und Schaufel, der Steintransport zu Fuss und auf eigenem Rücken, und die Errichtung von Riesenpyramiden zu Ehren der FDP, des Weltbankvorsitzenden und anderer Pharaonen des heiligen Marktes. Diese Pyramiden werden künftig den Welttourismus anziehen und wiederum Arbeitsplätze schaffen.

Zum Beispiel: Pyramiden Hightech Ingenieure und vor allem Leute, die die entssprechenden Computer in Gang halten. Sogar für Arbeitnehmer mit Real- oder gar Grundschulabschluss wird es vielfältige Einsatzmöglichkeiten geben: z.B.: beim Catering Service oder im Erotik und Konversation Service oder bei "Call jemanden, der die Schuhe zubindet und dabei über deinen Lieblingswitz lacht".

Um ausländische Konkurrenz zu beseitigen, fordern wir die Einführung eines Maximallohns, der nicht höher als der des billigsten Landes sein sollte, sagen wir einmal 100 sFr, dann abwärts.

Die Beschäftigung aller computerkompatiblen Arbeitslosen in virtuellen Betrieben, zur Leistung virtueller Dienste, bezahlt mit virtuellem Geld. Dafür sind schon zahlreiche leere Bürotürme in den Städten vorhanden.

Die sofortige Privatisierung der Luft. Warum? Erstens, weil es kontraproduktiv ist, dass irgend etwas auf dieser Erde kostenlos bleibt. Zweitens, weil es unmoralisch ist, dass Faulenzer und Penner sich das gleiche Recht zu atmen nehmen, wie tüchtige Arbeiter. Vor allem aber, weil diese Massnahme die Endlösung der Arbeitslosenfrage mit sich bringen wird: Sie wird neue Jobs schaffen, wie: Lungenkapazitätsbemesser, Luftgeldkassierer, Atemaufseher usw.

Und alle Sozialschmarotzer, die sich bald kein Atemzug mehr leisten können werden endlich aus unserer Sicht verschwinden. Es bleibt zu überprüfen, ob die Gesetze gestatten, noch mehr Arbeitsplätze durch Verarbeitung der Ex-Arbeitslosen in Seife, Lampenschirme usw. zu schaffen.

Ja, dafür sind wir bereit, barfuss, angefesselt, im Zickzack, drei Schritte nach vorne, zwei nach hinten, bis nach Tokio und weiter zu laufen. Unterwegs wollen wir uns gegenseitig peitschen und jedesmal, wenn wir einem integrierten Krawattenträger begegnen, werden wir vor seinen Füssen niederknien und "Gnade! Gnade!" schreien.

DIE GLÜCKLICHEN ARBEITSLOSEN