Gesellschaft Novartis-Pillen
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Der Wecker läutet: 7.15 Uhr ist es. Schlaftrunken schreck ich auf.
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11. September 1996
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Korrektur
Ich hatte wieder einmal Glück und erwische den Zug gerade noch. Dann mache ich dasselbe wie jeden Morgen. Ich gebe den Menschen ihr Suchtprodukt: 2 Päckchen Rohypnol, 1 Psychopharmaka und Sirup mit Codein drin. Ich gebe einem Mann sein Antabus (Mittel, das einen zum Kotzen bringt, wenn mensch Alkohol trinkt) er nimmt einen Schluck und spült den Rest ins Abwaschbecken, also bringt es gar nichts.
Trinken kann er ja, aber "er" fährt stockbesoffen Auto. Mit meinem Scheff kann ich gar nicht erst darüber diskutieren, denn ich bin hier um seine Anweisungen zu befolgen, und wenn ich mal sage, dass ich das voll Scheisse finde, dann werde ich angeschissen, dass mich dies nichts anginge!
Also mache ich die Menschen weiter süchtig, gebe ihnen ihre Medis! Wenn da nur nicht mein schlechtes Gewissen wäre. Was mich am meisten ankotzt, ist, dass ich nichts tun kann. Den Job schmeissen, ja! Aber dann ist meine Ausbildung am Arsch.
Medisüchtige gibt es mehr als man denkt. Die Medisüchtigen sind alles ganz normale Spiessbürger. In jeder Arztpraxis gibt es 8-12 davon; da kann mensch ja rechnen wie viele das auf die ganze Schweiz machen. In der Stadt Zürich alleine hat es schon zirka 10 Seiten mit Ärzten im Telefonbuch.
Was aber dann der grösste Witz ist: Die Krankenkassen zahlen den Süchtigen das Medi, ohne auch nur einmal nachzufragen, warum oder wieso die Patienten soviel Medis brauchen!
Benötigt ein Patient aber ein Medi weil er beispielsweise einen Herzfehler hat, dann zahlt das die Krankenkasse nur, wenn mensch ein Zeugnis besitzt und diese und jene Bedingung erfüllt! Jetzt kommt eine Behauptung: und zwar glaube ich, dass wenn mensch genau hinter die Bücher der Krankenkassen schauen würde, dass man da feststellen könnte, dass die grossen Medikonzerne hinter diesen Kassen stehen. Wie z.B. Novartis, Hoffmann la Roche...