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Lyrik Warum?

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Warum?. Foto: Benjitoms (CC BY-SA 3.0)

Datum 8. Dezember 1996
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Lesezeit4 min.
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Bis jetzt war dieser Tag Scheisse
Ich wünschte, ich wüsste nicht wie ich heisse
Mein Vater warf mich heute raus
hoffnungslos suche ich ein leeres Haus
Der Chef war heute schlecht gelaunt
als er mich rauswarf, war ich erstaunt
Freunde habe ich eigentlich keine
alle halten mich für krank, und ich sie für Schweine
Jetzt fängt's auch noch an zu regnen
welcher Idiot würde diesen Tag noch segnen

Ich bin allein und hab kalt
ich seh nicht gut aus, sondern alt
keine Hoffnung mehr in Sicht
Morgen erleb ich sicher nicht
schreib ich heut das tiefste Gedicht?
erlöscht in mir das letzte Licht?
wo soll ich bloss noch hingehen

Ein Ziel hab ich seit langem nicht mehr gesehen
Es gibt mir zu denken und ich bin zerstreut
denn ich weiss, auf der Strasse penn ich heut
langsam beginnt das sterbende Feuer zu brennen
gegen Zeit und Raum muss ich rennen
Die Sehnsucht holt mich langsam und unaufholbar ein

Dieses kalte Stechen im Nacken lässt mich nicht mehr allein
Ringsum züngeln die verlockenden Flammen
Ich bin von sehnsüchtigem Brennen gefangen
Es zieht mich immer mehr an einen Ort
Ich verlasse euch, gehe von euch fort
Ich bin an einem Ort voller Gewalt
Die Dealer sind brutal und kalt

Jetzt habe ich den bekannten Mann endlich gefunden
Er hat das Nötige für meine blutigen tiefen Wunden
Ich hab die träumende Hoffnung jetzt in der Hand
lass mich langsam nieder an einer faalen Wand
Ich beginne das Glück aufzulösen
Es befreit mich von eurem Bösen
Die Pumpe ist jetzt aufgezogen
wie ich bald fliege, ist noch niemand geflogen
Der Arm ist abgebunden
gleich erlöschen die Wunden
Das Glück brennt verdammt in meinem Arm

Der Schmerz vergeht, um's Herz wird's warm
Diese Welt ist ohne Leiden
lässt Du einmal los, wirst Du treiben
Mein ganzes Umfeld beginnt zu schwanken
Ich bin tief versunken in Traumgedanken
Auf einmal knallt's
Die Bullen schiessen Schrott wie Salz
schnell verschwind ich aus der Gasse
gehe entlang der lauten Strasse
Die brennende Angst in meinem Nacken
Der Tod beginnt mich zu packen

Alles was sich bewegt und tönt erschrickt mich
Die Welt lässt mich für immer im Stich
Nichts kann ich im Nebel erkennen
Meine Traumwelt beginnt zu brennen
ich muss hier raus, kann nur aufgeben
es kotzt mich an, das verreckte Leben
Ich will jetzt an den unbekannten Ort
gehe nun für immer von euch fort
auf einer hohen Brücke bleib ich stehn
steige über's Geländer und werde gehn

Ich sehe in die tiefe dunkle Schlucht
konzentriere mich auf die letzte Strecke meiner Flucht
niemand kann es jetzt verderben
in wenigen Sekunden werd ich sterben
Jetzt stürz ich Richtung Grund
bin wirklich krank und nicht gesund
ich schreie nicht, sondern bleibe stumm
gleich ist es vorbei... warum?



Remo Wildi

ub