Da erzählt Ihnen an der Haltetstelle die professionelle hochdeutsche Frauenstimme: "Roter Ochse, Gedenkstätte für die Opfer der beiden Diktaturen auf deutschem Boden". Das dieser Spruch Bestand hat, ist allein schon ärgerlich, ist doch die Gleichsetzung der NS-Zeit und der DDR-Zeit historisch gesehen unhaltbar! Aber nun soll es an diesem Ort eine zweitägige Lehrerfortbildung geben. “Diktaturvergleich als Methode der Extremismusforschung” - so lautet der Titel der Veranstaltung, die von der Friederich Naumann Stiftung und der Landeszentrale für politische Bildung durchgeführt wird. Auf dieser Konferenz reden dann Extremismusforscher und Verfassungsschützer über Themen wie diese:
“Rechtsradikale und linksradikale autonome Gewalt gegen den Verfassungsstaat und die Globalisierung”
"Hitlers Unrechtsstaat versus Honeckers Nicht-Rechtsstaat?" und
“Verband der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten – Ein trojanisches Pferd für das Engagement gegen Rechtsextremisten”
Und deshalb wird diskutiert und protestiert. Der Landesvorsitzende der Partei “Die Linke“, Wulf Gallert, erklärt, “Der Diktaturenvergleich verbiete sich schon deshalb, weil er eine Verharmlosung der Verbrechen der NS-Diktatur darstellt.” Innenstaatssekretär Rüdiger Erben hat sich gleich von der Veranstaltung distanziert. Protest hat auch der Verband der Verfolgten des Naziregimes formuliert.
Jule Viktor im Gespräch mit dem Vorsitzenden des Landesverbandes Sachsen-Anhalt, Ulrich Freyberg.
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Lehrerfortbildung im Roten Ochsen verunglimpft den Opferverband VVN-BdA
Sind Sie schon mal mit der halleschen Strassenbahn am Roten Ochsen vorbeigefahren?
Autor: tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax Datum: 22.02.2010
Länge: 09:44 min. Bitrate: 192 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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