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Kundgebung in Katzhütte - zur Schliessung des Asylbewerberheims

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Kundgebung in Katzhütte - zur Schliessung des Asylbewerberheims

Nachmittags wird das warme Wasser einfach abgedreht. Die Baracken haben dünne, zum Teil stark verschimmelte Wände und sind nicht isoliert.

Duschen und Toiletten sind nur über das Freie zu erreichen. Das ist die Realität für Flüchtlinge im thüringischen Katzhütte. Auf Grund deszen haben gestern Flüchtlingsverbände erneut die Schliessung des Asylbewerberheims in Katzhütte gefordert. Sie taten das bei einer Kundgebung auf dem Saalfelder Marktplatz. Einer der gestern vor Ort war, ist nun am Telefon. Eckart Spiegel vom Bündnis für Dialog und Integration Saalfeld. hallo
Gestern: Nicht zum ersten Mal Protest: Der private Heimbetreiber K&S und die zuständige Ausländerbehörde reagierten bisher mit drastischen Mitteln. Polizei und Sicherheitskräfte versuchten mehrfach, Aktionen in Katzhütte zu unterbinden. Journalisten wurden am Zutritt zum Gelände gehindert. Zwei vermeintliche Wortführer der Proteste wurden unter Gewaltandrohung in entfernte Lager verbracht. Wie Reaktionen gestern auf Kundgebung?

Ihr erklärt die Zustände in dem Heim in Katzhütte für menschenunwürdig. Und: Ihr kritisiert vor allem fehlende Sanitäreinrichtungen und die Abgeschiedenheit des Heims. Das eigentliche Problem ist doch aber eigentlich viel grundlegender... Forderungen?

Gegenseite sagt: Eine Schlie­ssung des Heims komme überhaupt nicht in Frage. Das überraschte nicht, doch die Begründung hat es in sich: »Über Jahre sind zwischen den Flüchtlingen im Heim und den Dorfbewohnern vielfältige soziale Kontakte entstanden«, sagte der Landkreissprecher in eine Kamera des MDR. Es sei also geradezu tragisch, wenn man diese gewachsenen, sozialen Beziehungen mutwillig aus­einanderreissen würde, indem man das Heim einfach schlösse. Landrätin Marion Philipp plädierte dafür, die Proteste einzustellen, weil (Zitat) »Diese Menschen mussten zum Teil unter dramatischen Umständen aus ihren Heimatländern fliehen, die meisten wollen hier nun endlich zur Ruhe kommen.« Prinzipiell: Frage der Legitimation: Warum scheint es nötig Menschen so unterzubringen? Inwieweit ist die art und weise der Unterbringung kahlkühl? Wie weiter? Radio Corax sprach mit Eckart Spiegel vom Bündnis für Dialog und Integration Saalfeld darüber.

Creative Commons Lizenz

Autor: tagesaktuelle redaktion

Radio: corax Datum: 06.06.2008

Länge: 06:16 min. Bitrate: 192 kbit/s

Auflösung: Mono (44100 kHz)