Im europäischen Vergleich liegt das Mass an Zufriedenheit der russischen Bevölkerung mit den Arbeits- und Lebensverhältnissen am untersten Ende der Skala. Nur die Bulgaren sind noch schlechter dran. Dies jedenfalls besagen die Ergebnisse einer im Frühjahr veröffentlichten soziologischen Vergleichsstudie. Das berichtet Ute Weinmann in ihrer in der jungle world erschienenen analyse zur Sitaution sibirischer bauxit-Bergarbeiter. Die nämlich lassen sich die üblen Arbeitsverhältnisse gerade nicht gefallen. Ende März weigerten sich über 100 Bergarbeiter in der Stadt Severuralsk, in dem Bauxit für die russische Aluminiumholding Rusal abgebaut wird, nach Beendigung der Nachtschicht den Schacht zu verlassen. Das wollten sie jedenfalls solange durchziehen, bis ihnen die geforderte Lohnerhöhung zugesagt wird. Nach der Beendigung der Aktion eine Woche später traten 41 Arbeiter in den Hungerstreik, den sie am 18. April schliesslich einstellten. Am Folgetag gelang es der Belegschaft, nach einer Reihe gescheiterter Versuche eine Vollversammlung einzuberufen. Auf der wurde unter anderem die Forderung nach einer 50-prozentigen Lohnerhöhung erhoben. Der Streik in diesem Schacht verstosse gegen die geltende Arbeitsgesetzgebung, das entschied Ende vergangener Woche das Swerdlowsker Kreisgericht. Typisch für viele Streiks dieser Art, sagt Ute Weinmann. Wieso - das kann sie uns jetzt direkt sagen. Markus von Radio Corax sprach mit ihr.
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Schicht im Schacht - illegale Streiks in Russland
Glücklich sind die Russen nicht.
Autor: Tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax Datum: 09.05.2008
Länge: 08:55 min. Bitrate: 128 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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