Der Beitrag ist mit Antikriegsmusik (Beastie Boys) und zahlreichen O-Tönen angereichert.
Am 5. Jahrestag der Irakinvasion und der Besatzung beginnt sich die US-amerikanische Friedensbewegung nach montalangem Stillstand endlich wieder zu rühren. Gestern blockierten Kriegsgegner aus Protest gegen die Kriegsausgaben den Haupteingang der Bundessteuerbehörde IRS, mehr als ein Dutzend wurde dabei von der Polizei festgenommen. Auch am Hauptsitz des American Petroleum Institute, des Verbandes der US-Ölindustrie, fand eine Demonstration statt. Am New Yorker Times Square liessen sich Mitglieder der „Granny Peace Brigade“, linke militante 70- und 80-Jährige, vor dem grössten amerikanischen Armeerekrutierungsbüro nieder. Vor zwei Wochen hatte dort eine Bombe Sachschaden angerichtet. Und an 700 weiteren Orten der USA fanden Mahnwachen, Antikriegsmärsche und Filmvorführungen statt. Auch für die kommende Tage sind zahlreiche Aktionen geplant. Doch die Friedensbewegung hat es schwer, auf jeden Fall schwerer als zu Kriegsbeginn, als sprichwörtlich Hunderttausende auf die Strassen gingen. Denn die Kriege im Irak und in Afghanistan, überhaupt das Thema „Antiterrorkrieg“, ist vor einigen Monaten in der Hintergrund gerückt, und die Massenmedien berichten kaum noch darüber. Der Beitrag stammt von Max Böhnel aus New York.
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Winter Soldier
5. Jahrestag der Irakinvasion aus US-Sicht: Die Friedensbewegung mobilisiert wieder, aber die amerikanische Bevölkerung und Medien kümmern sich eher um "die Wirtschaft" und den Wahlkampf. Dabei hätten die Anhörungen der "Winter Soldiers" (Veteranen aus den Kriegen gegen Irak und Afghanistan) Aufsehen erregen und für einen Meinungsumschwung sorgen können.
Autor: Max Böhnel
Radio: Datum: 20.03.2008
Länge: 13:40 min. Bitrate: 128 kbit/s
Auflösung: Mono (44100 kHz)
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