UB-Logo Online MagazinUntergrund-Blättle

Neue Migrationsstudie

529061

Podcast
Podcast

Kultur

Podcast

Neue Migrationsstudie

Kaum ein Thema ist seit Antritt der neuen Bundesregierung so umstritten wie die Migrationspolitik.

Türkische Verbände boykottierten den sog. Integrationsgipfel von Frau Merkel, Schlagzeilen um scheinbar katastrophale Zustände an Neuköllner Schulen machten die Runde in bereitwillig aufnehmenden Massenmedien. Migrantinnen und Migranten werden als Problem behandelt, nicht als Chance. Jetzt wurde in der vergangenen Woche eine Studie vorgestellt, die derartige Klischees auf den Kopf zu stellen scheint. Nicht nach Herkunft oder Religion unterscheiden sich Migranten, sondern nach ihren Zielen. Die meisten wollen sich integrieren und etwas leisten, das belegt diese neue Studie. „Die Milieus der Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland“ heisst sie, und wurde vom Bundesfamilienministerium am letzten Dienstag vorgestellt. Einer der wichtigsten Befunde: Die grosse Mehrheit der Befragten bemüht sich um Integration und versteht sich als Teil der multikulturellen deutschen Gesellschaft. Nicht die Migranten sind es demnach, die sich weigern, sich einzufügen. Vielmehr beklagen sie die mangelnde Integrationsbereitschaft der Mehrheit der Deutschen und deren geringes Interesse an den neuen Mitbürgern. Auch sind sie viel stärker als Deutsche bereit, etwas zu leisten und am Aufbau einer gemeinsamen Kultur mitzuarbeiten. Die Leistungs- und Einsatzbereitschaft in Migrationsgruppen ist deutlich höher als in der deutschen Bevölkerung. Das wenigstens schreiben die Forscher des Sinus-Instituts. „Eindeutig widerlegt werden konnte das Klischee, Migranten in Deutschland würden von ihrer Religion dominiert. Das sagt der Psychologe Flaig (sprich Fla-ig). Bodo Flaig arbeitet als Psychologe an eben diesem Institut Sinus Sociovision.
Ein bisschen ist es ja so, dass die Studie zu bestaetigen scheint, was an Vorurteilen gegenüber konservativer Polemik schon latent da war: das Thema Migrantinnen und Migranten sei instrumentalisiert- die Wirklichkeit müsse doch anders aussehen. Amanda Hasenfusz von Radio Corax sprach mit Bodo Flaig

Creative Commons Lizenz

Autor: Radio Corax

Radio: corax Datum: 23.10.2007

Länge: 09:58 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)