Eher Partyzone und Sommer-Kultur. Das Kino LUX wartet heute beispielsweise mit einer Voraufführung auf. drei Tage vor dem offiziellen Kinostart läuft heute Abend Der "rote Elvis" im Kino am Zoo in Halle. Jetzt könnte man aus diesem Titel ja schon ein halbes Rätselraten machen... wer bitteschön ist denn der rote Elvis? Aber machen wir nich, sondern klären sofort auf: Deen Reed ist gemeint. Kennen Sie auch nicht? Er ist auch schon eine ganze Weile tot. Als man am 17.06.1986 Dean Reed tot aus einem See nahe Ost-Berlin zog, trat eine der geheimnisvollsten Ikonen des Kalten Krieges von der Weltbühne. Dean Reed war befreundet mit Salvador Allende und Yasser Arafat, protestierte auf der ganzen Welt gegen Militär-Regimes und den Vietnamkrieg, drehte Spaghettiwestern in Italien, tourte als erster Amerikaner durch die Sowjetunion, sang Country-Schlager im DDR-Fernsehen und liess sich mit Maschinengewehr im Libanon ablichten. Dean Reed war Cowboy und Entertainer, Teenie-Star und Frauenschwarm, Friedenskämpfer und Rebell, der unermüdlich mit seiner Gitarre um den Erdball reiste und dabei nicht nur seine eigenen Grenzen herausforderte. Als er 1972 in die DDR zog, wurde Deen Reed ein gefeierter Star des Sozialismus. Sein Mythos hat die Ära des Kalten Krieges überlebt. Und nun gibt es ganz und gar einen Film über den Vorzeige-Ami der DDR. Judith von Corax sprach dazu mit Victor Grossman, denn der hat seine amerikanische Heimat auch gegen einen Alltag in der DDR eingetauscht. Aber wie ist das denn für ihn, wenn plötzlich ein solcher Hype um eine Zeit entsteht, die zur eigenen Geschichte gehört. Fühlt man sich dann alt, ist man dann selbst schon Geschichte?
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''Der rote Elvis'': Rockstar, Cowboy, Sozialist. Dean Reed - oder ein Amerikaner hypt die DDR.
Sommerloch in the city? No way.
Autor: tagesaktuelle Redaktion
Radio: corax Datum: 30.07.2007
Länge: 09:08 min. Bitrate: 192 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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