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„Die Playlists von Spotify sind unglaublich mächtig“

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„Die Playlists von Spotify sind unglaublich mächtig“

Wo wir früher durch den Kauf von Schallplatten, CDs oder auch Kassetten sicherstellen konnten, dass wir Musiker:innen auch tatsächlich unterstützen - also je nach Knebelvertrag mit den Plattenfirmen - ist die Situation heute im digitalen Zeitalter etwas anders.

Besonders seitdem Musik über Streaming-Dienste angeboten wird, ist es für einen Grossteil der Musiker:innen ungemein schwieriger geworden, von ihren Tantiemen zu leben. Denn gerade die grossen Streamingplattformen wie Spotify und AppleMusic haben hier weltweit eine Monopolstellung, die es ihnen erlaubt, die Künstler:innen ihren Richtlinien zu unterwerfen - und die sind - wenig überraschend, auf Profit getrimmt. Währenddessen scheint mit einem monatlichen Beitrag von 10 € alle Musik verfügbar und man muss nicht einmal mehr selbst Zeit und Energie in die Suche nach persönlichen Vorlieben investieren - diese Suche übernehmen Algorithmen, die uns vorgefertigte Playlists ganz nach unserem Geschmack präsentieren. Nur wie ausgewogen sind diese programmiert und nach welchen Massstäben werden die Playlists zusammengestellt? Die eigentlich sehr nötige Transparenz zu diesen Mechanismen fehlt - es gibt bisher keine gesetzlichen Vorgaben, an die die Streaming-Dienste gebunden sind. Ebenso fehlt eine entsprechende Gesetzeslage, um auch weniger bekannte Musikprojekte gerecht an den Gewinnen der Streaming-Dienste zu beteiligen. Das soll sich bald ändern - so sieht es zumindest eine EU-Reform vor, die die Freiheiten der Streamingdienste beschränken und regulieren will. Über die EU-Reform sprachen wir mit Niklas Nienass - er hat den Entstehungsprozess der Resolutionen für die Grünen im Europaparlament begleitet. Ob diese Reform tatsächlich erreicht, den Geldsegen, mit denen Streaming-Dienste momentan beschenkt werden, fairer an die Künstler:innen abzugeben - oder ob es nicht eher die Konsument:innen sein werden, die tiefer in die Tasche greifen müssen, bleibt abzuwarten.

Creative Commons Lizenz

Autor: Tagesaktuelle Redaktion Radio Corax

Radio: corax Datum: 25.01.2024

Länge: 14:21 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)