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Vor 50 Jahren wurde die Ekhofstrasse in Hamburg besetzt

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Vor 50 Jahren wurde die Ekhofstrasse in Hamburg besetzt

Am 19. April 1973 besetzten zirka 50 Menschen ein Haus in Hamburg, die Ekhofstrasse 39. Die Aktion erfolgte auf Grund der Gentrifikation des Stadtteils Hohenfelde.

Bei der Besetzung war die kämpfende Linke Hamburgs ein Anziehungspunkt. Die Besetzer:innen betrieben deswegen Stadtteilarbeit für die Bevölkerung, boten z. B. Beratung in Mietfragen an und praktizierten kostenlose medizinische Hilfe für die Menschen im Stadtteil und wehrten sich offensiv gegen Polizeikontrollen. Dadurch sprachen sie vor allem viele Jugendliche an, die selbst unzufrieden mit dem herrschenden System waren und auf der Suche nach Orientierung: es kamen Schulklassen zu Besuch, Unterprivilegierte wie Rocker zogen ein, weiterhin holten sie Jugendliche aus den Heimen und so bekamen diese im Haus eine Bleibe . Kurz vor der Räumung gaben die Hausbesetzer_innen dem besetzten Projekt einen Namen: „Petra Schelm-Haus“. Petra wurde als erste Militante aus der RAF (Rote Armee Fraktion)am 15. Juli 1971 in Hamburg während einer Fahndung erschossen. Das Haus wurde am 23. Mai von einem Mobilen Einsatzkommando (MEK) der Hansestadt geräumt. Erwogen wurde, den § 129 („Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung“) gegen sie einzusetzen. 12, 14 und 16 Monate waren im anschliessenden Verfahren für 3 Genoss:innen die „Höchststrafen“. Interviewt wird ein ehemaliger Besetzer: siehe auch https://ekhofstrasse.blackblogs.org

Creative Commons Lizenz

Autor: Wolfgang Lettow

Radio: radio flora Datum: 12.05.2023

Länge: 23:47 min. Bitrate: 192 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)