Der Staat der DDR stellte sich in die Tradition der Vorkriegs-Arbeiterbewegung und gab vor, die Interessen der Arbeiter:innen zu vertreten. Doch betriebliche Mitbestimmung war kaum vorgesehen und die Bedingungen der selbständigen Organisierung wurden immer weiter eingeschränkt. Die offiziellen Gewerkschaften waren auf Wettbewerb und Normerfüllung geeicht, andere Formen der Organisierung - etwa die Brigaden der sozialistischen Arbeit - waren auf Leistungssteigerung ausgericht und unterlagen der Kontrolle der Partei. Nach dem 17. Juni 1953 war eine selbständige Artikulation von Arbeiter:innen-Interessen nicht mehr möglich. In einem ausführlichen Gespräch skizzieren Bernd Gehrke und Renate Hürtgen Ansätze für eine Analyse und Kritik der DDR. Beide haben in der DDR gelebt, waren Teil einer linken Opposition, sind Historiker und Teil des "Arbeitskreises Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West". Das Gespräch dreht sich um Fragen von Arbeit, Planung, Leitung, Reform und Krise in der DDR als Industriegesellschaft. Homepage des AK Geschichte sozialer Bewegungen Ost-West https://geschichtevonuntenostwest.org/ Weitere Interviews und Beiträge https://aergernis.org
Podcast
Wirtschaft
Die DDR als Industrie- und Arbeitsgesellschaft
Als die DDR im Jahr 1949 gegründet wurde, befand sich die Arbeiterbewegung europaweit in einem Aufschwung.
Autor: Lukas
Radio: Corax Datum: 04.03.2024
Länge: 01:35:58 min. Bitrate: 224 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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