In meinem Gespräch mit ihr wurde klar, dass sie schon unzählige Fälle brutaler Gewalt mit Intervention und Mediation – den Mitteln der Transformativen Gerechtigkeit – begleitet hat. Sie arbeitet in diesem Bereich auch schon seit fast 20 Jahren. Sie arbeitet auch viel zu Hürdengerechtigkeit oder Barrierefreiheit.
Mia Mingus ist gar nicht der Meinung, dass Menschen in den Prozessen zur Passivität verdammt sind, oder zu „Opfern“ ihrer Umstände gemacht werden.
"Restorative Justice muss eine Position einnehmen, die sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Strafrechtssystems liegt. Sie muss innerhalb des Systems arbeiten, um die unmittelbaren Bedürfnisse von Opfern, Straftäter:innen und Gemeinschaften zu befriedigen, aber auch mit denjenigen ausserhalb dieses Systems verbunden sein, die weiterhin für eine andere Vision der Gesellschaft kämpfen, in der Herrschaft, sowohl in ihren systemischen als auch in ihren alltäglichen Formen, aufgehoben wird."
(Andrew Woolford, Professor für Soziologie und Kriminologie an der Universität von Manitoba. Amanda Nelund ist ausserordentliche Professorin für Soziologie an der MacEwan University in Alberta.)
Ich möchte zunächst von ihr wissen, was Mia mit ihrer langjährigen Erfahrung dazu sagt, dass Wiederherstellende oder Restorative Justice und Transformative Gerechtigkeit Hand in Hand gehen.
Transformative Gerechtigkeit heisst gemeinschaftliche Verantwortungsübernahme
Mia Mingus ist Autorin, Organisatorin und Pädagogin und lebt in Georgia in den USA.

Autor: die meike Sön
Radio: RDL Datum: 15.05.2024
Länge: 12:57 min. Bitrate: 320 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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