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Nach 45 wurden Sinti und Roma weiter entsprechend den Rassegesetzen behandelt

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Nach 45 wurden Sinti und Roma weiter entsprechend den Rassegesetzen behandelt

Der zweite Jahresbericht der Melde- und Informationsstelle Antiziganismus (MIA) über antiziganistische Vorfälle 2023 in Deutschland weist eine Verdoppelung der Fälle auf rund 1300 gegenüber dem ersten Bericht aus.

Darunter sind auch Fälle von schwerer körperlicher Gewalt. In den Medien wird der Anstieg teilweise mit einer verbesserten Erfassung erklärt. Allerdings kann man sich fragen was denn weniger schlimm sein sollte, ein krasser Anstieg oder eine erstmals sichtbar gemachte Schwere der rassistischen Diskriminierungen und Übergriffe. Auffallend ist auch, dass viele Vorfälle von Antiziganismus mit dem Verhalten der Polizei zu tun haben. Radio Dreyeckland sprach mit dem Antiziganismusbeauftragten der Bundesregierung Mehmet Daimagüler und fragte ihn auch zum Verhalten der Polizei. Daimagüler weist auf den Furor um sogenannte "Clankriminalität" hin, die Sinti und Roma angelastet wird, obwohl sie empirisch nicht annähernd zu belegen ist. Ausserdem weist Daimagüler darauf hin, dass die im 3. Reich an der Verfolgung der Sinti und Roma beteiligten Polizisten nicht bestraft wurden. Sie blieben an ihren Stellen, machten Karrieren und bestimmten das Narrativ bezüglich der Minderheit, was für die Überlebenden direkte Folgen hatte. Diese "zweite Verfolgung" wirkt bis heute nach.

Creative Commons Lizenz

Autor: Jan Keetman

Radio: RDL Datum: 21.06.2024

Länge: 14:32 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)