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Eine anarchistische Perpsektive auf Bangladesch

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Eine anarchistische Perpsektive auf Bangladesch

(english version below) In Bangladesch kommt es aktuell zu grossen Protesten in den Städten des Landes gegen das bestehende Quotensystem für Arbeitsplätze im Öffentlichen Dienst - den bisher sind mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze für spezifische Gruppen, wie Kinder von Veteranen des Unabhängigkeitskrieges 1971 - reserviert.

(english version below)
In Bangladesch kommt es aktuell zu grossen Protesten in den Städten des Landes gegen das bestehende Quotensystem für Arbeitsplätze im Öffentlichen Dienst - den bisher sind mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze für spezifische Gruppen, wie Kinder von Veteranen des Unabhängigkeitskrieges 1971 - reserviert. Von diesem System profitiere, so die Kritik der Studierenden, vor allem Unterstützer*innen der aktuellen Regierung, welche seit 2008 das Land zunehmend autoritär führt. s ist auch nicht der erste grosse Protest in dem Land von 170 Millionen Menschen, doch die bisherigen Proteste sind alle mehr oder weniger schnell wieder abgeflaut. Dabei ist die Lage in Bangladesch angespannt. Es herrscht eine grosse Kluft zwischen Arm und Reich, die sich in der Hauptstadt Dhaka symbolisch aufzeigt an den vielen Hochhäusern in Privatbesitz und den Hütten an den Strassenrändern, unter Brücken und an den Menschen die vor den Hochhäusern auf dem Gehweg schlafen. Die politische Lage ist einseitig. Die Awami-Liga regiert mit 74,7% der Stimmen in den Parlamentswahlen 2024, Wahlen welche von unabhängigen Beobachtern als unfrei deklariert wurden. Grosse erfolgreiche Gewerkschaften und soziale Bewegungen treten nur selten in Erscheinung. Auf der Suche nach Antworten, warum diese Gegensätze so stark sind und wie Veränderungen im System diskutiert und angestrebt werden ist Radio Corax in einem Café in Dhaka mit Arif ins Gespräch gekommen. Arif ist bei der Gruppe Auraj aktiv, welche sich als ein kleiner Kreis an Menschen der Analyse und Kritik des bestehenden aus anarchistischer Perspektive verschrieben haben.

(english)

In Bangladesh, large protests are currently taking place in the country's cities against the existing quota system for jobs in the civil service - more than half of the jobs are currently reserved for specific groups, such as children of veterans of the 1971 war of independence. According to the students' criticism, this system mainly benefits supporters of the current government, which has been running the country in an increasingly authoritarian manner since 2008. his is not the first major protest in a country of 170 million people, but previous protests have all died down more or less quickly. The situation in Bangladesh is tense. There is a huge gap between rich and poor, which is symbolized in the capital Dhaka by the many privately owned high-rise buildings and the shacks on the roadsides, under bridges and by the people sleeping on the sidewalk in front of the high-rise buildings. The political situation is one-sided. The Awami League rules with 74.7% of the vote in the 2024 parliamentary elections, which were declared unfree by independent observers. Large successful trade unions and social movements rarely make an appearance. In search of answers as to why these contrasts are so strong and how changes in the system are being discussed and sought, Radio Corax got into conversation with Arif in a café in Dhaka. Arif is active in the group Auraj, a small group of people who have dedicated themselves to analyzing and criticizing the existing system from an anarchist perspective.

Creative Commons Lizenz

Autor: Tagesaktuelle Redaktion

Radio: corax Datum: 19.07.2024

Länge: 52:34 min. Bitrate: 320 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)