Organisatorisch möglich wurde das nicht zuletzt durch den Transport per Bahn. Die Deportierten mussten die Bahnfahrt auch noch selbst bezahlen.
Salo Muller, der als Physiotherapeut von Ajax Amsterdam bekannt wurde, kämpft nun schon seit Jahren für Entschädigungen. Er war sechs Jahre alt, als seine Eltern 1942 als Jüd*innen aus Amsterdam deportiert wurden. Sie wurden, ebenso wie 70 weitere Verwandte, in Auschwitz ermordet. Salo Muller selbst überlebte als Kind in verschiedenen Verstecken. Die niederländische Bahn hat er davon überzeugt, an 7.000 Deportierte und Angehörige Entschädigungen zu zahlen. Danach wandte er sich an die Deutsche Bahn, doch die verweigert seit rund 4 Jahren jede Entschädigungen. Jetzt hat Salo Muller gemeinsam mit dem Auschwitz-Komitee einen offenen Brief an Bahnvorstand Lutz und Verkehrsminister Wissing verfasst.
„Vor 82 Jahren wurden meine Eltern, Louis und Lena Muller, wie Tausende weitere Juden, Sinti und Roma, mit Zügen der Deutschen Reichsbahn aus den Niederlanden nach Auschwitz deportiert und dort ermordet. Diese schrecklichen Ereignisse verfolgen mich bis heute. Das Verbrechen an ihnen wurde nie gesühnt. Deshalb fordere ich von Ihnen finanzielle Entschädigung und eine ernst gemeinte Entschuldigung für alle niederländischen Überlebenden der Deportationen und für die Angehörigen der Ermordeten.“
Wir haben mit Salo Mullers Anwalt, Martin Klingner, gesprochen, der sich seit vielen Jahren im AK Distomo für die Rechte der Opfer deutscher NS-Verbrechen einsetzt.
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Bahn soll als Nachfolgerin der Reichsbahn für Deportationen in Vernichtungslager zahlen
Unter der Herrschaft Nazideutschlands wurden 107.000 Jüd*innen, Rom*nja und Sint*eze aus den Niederlanden in Vernichtungslager deportiert.
Autor: Fabian
Radio: RDL Datum: 12.10.2024
Länge: 18:21 min. Bitrate: 320 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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