Von der
Auftaktveranstaltung im Wohnprojekt Schellingstrasse am Freitag dem 15. November bis zum
Abschlusspodium am Sonntag den 17. November diskutierten in der Spitze rund 160 und
insgesamt über 200 Menschen über die Militarisierung von Forschung und Bildung.
Der Vortrag von Christoph Marischka knüpfte mit dem Hinweis auf die eigentliche „Zeitenwende“,
nämlich die mentale und kulturelle, an Pflüger an. Deutschland verhalte sich seit dem Ukraine-
Krieg international wie eine Konfliktpartei, auch der herrschende Diskurs sei von der Entwicklung
von Zivilisiertheit zu De-Zivilisierung geprägt: Statt zivilisiertem Handeln wie Verstehenwollen,
Anerkennen, Ursachensuche, Lösungsfindung, Lebensschutz werde der Gegner dehumanisiert, als
böse gezeichnet, Entscheidungen sollen auf dem Schlachtfeld fallen. Allem „zivilisierten“
Argumentieren und Nachdenken schlage eine neue Aggressivität entgegen; der Diskurs herrsche
über Diffamierung, Repression, Polarisierung und Tabuisierung/Ausblendung von Wahrheiten. Die
Propaganda „gegen die Kriegsmüdigkeit“ zeige sich auch in der diskursiven Verdrehung: Taurus-
Marschflugkörper werden gezeichnet als Mittel der Abrüstung, „Abnutzungskrieg“ erscheint als
positiver Begriff in den Medien, die offizielle Ablehnung von Gewalt (gegen Polizei, Feuerwehr,
Rettungskräfte) bei gleichzeitiger harter Gewalt gegen kritische Stimmen (z.B. Klimaaktivist*innen,
Palästinasolidaritäts-Bewegung)
Podcast
Politik
Christoph Marischka: Militarisierung bis in die Kapillaren - Kongress der Informationsstelle Militarisierung 2024
Mit der „'Zeitenwende' in Bildung und Hochschulen“ beschäftigte sich der diesjährige Kongress der Informationsstelle Militarisierung (IMI) im Tübinger Schlatterhaus.
Autor: Reza
Radio: WW-TÜ Datum: 17.11.2024
Länge: 19:39 min. Bitrate: 192 kbit/s
Auflösung: Stereo (44100 kHz)
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