UB-Logo Online MagazinUntergrund-Blättle

Anton Pannekoek: Die Grundlagen der sozialen Revolution. Band 3 - Der Dritte Weltkrieg

8913

Anton Pannekoek: Die Grundlagen der sozialen Revolution. Band 3 - Der Dritte Weltkrieg Krieg: Ein Instrument der Herrschenden, eine Katastrophe für die Menschen

book-open-reader-677583-70

Sachliteratur

Die Welt befindet sich im Krieg. Von der Ukraine über den Nahen Osten bis zu den Spannungen im Südchinesischen Meer – überall werden Konflikte geschürt, Feindbilder aufgebaut und aufgerüstet.

Buchcover.
Mehr Artikel
Mehr Artikel
Bild vergrössern

Buchcover.

Datum 16. Februar 2025
3
0
Lesezeit2 min.
DruckenDrucken
KorrekturKorrektur
Regierungen sprechen von »Sicherheit«, »Freiheit« und »nationalen Interessen« doch für die Mehrheit der Menschen bedeuten Kriege vor allem Tod, Leid und Zerstörung.

Anton Pannekoek analysiert in »Die Grundlagen der sozialen Revolution. Band 3: Der Dritte Weltkrieg« (erschienen 2025 bei Red & Black Books – www.redblackbooks.de), dass Krieg keine irrationale Ausnahmeerscheinung ist, sondern eine notwendige Konsequenz des kapitalistischen Systems. Solange Profite das oberste Ziel der Wirtschaft sind, solange Staaten ihre Macht durch die Kontrolle über Rohstoffe, Handelswege und Arbeitskräfte sichern wollen, wird Krieg ein Mittel der Politik bleiben, um diese Interessen durchzusetzen.

Pannekoek zeigt, dass es die arbeitenden Menschen sind, die in Kriegen verheizt werden – sei es als Soldaten an der Front, als Zivilisten, die unter Bomben, Sanktionen und wirtschaftlicher Zerstörung leiden, oder als Lohnarbeiter, die nach dem Krieg unter Entbehrungen dasselbe System wieder aufbauen sollen. Er warnt davor, sich von nationalistischen Parolen täuschen zu lassen: Kein Krieg dient den Interessen der Arbeiterklasse. Im Gegenteil: Kriege spalten die internationale Solidarität der Unterdrückten und festigen die Macht der Herrschenden.

Heute, in einer Welt, in der Militarisierung und autoritäre Tendenzen wieder zunehmen, in der Kriegspropaganda von Medien und Parteien verbreitet wird, sind Pannekoeks Analysen so aktuell wie eh und je. Sein Buch bleibt aber nicht bei der Kritik stehen, sondern zeigt auch die Alternative auf.

Frieden kann nicht durch diplomatische Verträge zwischen Regierungen oder durch Waffenstillstände der Mächtigen erreicht werden. Wirklicher Frieden kann nur entstehen, wenn die Menschen ihre Gesellschaft selbst in die Hand nehmen – durch Selbstorganisation, durch den Aufbau von Strukturen jenseits von Staat und Kapital, durch den Kampf gegen die Ursachen des Krieges.

Wer sich fragt, warum Kriege immer wieder ausbrechen und wie sie verhindert werden können, sollte »Der Dritte Weltkrieg« lesen. Es ist ein Buch, das nicht nur aufklärt, sondern auch zum Handeln anregt – gegen Militarismus, gegen die Herrschaft des Kapitals und für eine Gesellschaft, in der nicht mehr geopolitische Interessen, sondern das Wohl der Menschen im Mittelpunkt steht.

Hermann Lueer