Heike Klefner: Generation Hoyerswerda Das Netzwerk militanter Neonazis in Brandenburg
Sachliteratur
Bei den Stichworten «Hoyerswerda» oder «Rostock-Lichtenhagen» haben viele auch ein Vierteljahrhundert später noch die gleichen Bilder vor Augen: brennende Flüchtlingsheime, ein randalierender Mob, eine Beifall klatschende Menschenmenge. 2017 sind solche Bilder zurück.
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26. September 2017
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Korrektur
Wie kam es dazu, dass gerade in dieser Ge-gend Rassismus und Neonazismus kaum auf Gegenwehr stossen? Welchen Nährboden gibt es für die menschenverachtenden Ideologien und wieso werden diese von den Behörden regelrecht ignoriert, wenn nicht gar toleriert oder unterstützt.
Wenn das Buch erstmal ein unübersichtlicher Rundumschlag zu sein scheint, so zeigt es bei der vertieften Auseinandersetzung deutlich auf, wie es zu den Pogromen anfangs der 1990er kommen konnte, wie sich die Protagonist_innen von damals weiterentwickelt haben und wie es möglich ist, dass sich die Über-griffe heute beinahe unbeachtet wiederholen. Neonazis, welche sich «im Krieg um ihre Rasse» wähnen und die um den Untergang «ihrer Kultur» fürchten, wie auch die Entstehung militanter Szenen werden hier eindrücklich dargestellt.
Heike Klefner, Anna Spangenberg (Hg.): Generation Hoyerswerda – Das Netzwerk militanter Neonazis in Brandenburg. be.bra Verlag, 2016. 304 Seiten, ca. 24.00 SFr ISBN: 978-3898091275
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