Für ein Essen-Retten-Gesetz Erneut containern bundesweit Bürger:innen für ein Essen-Retten-Gesetz
Gesellschaft
Am Wochenende werden wieder Dutzende Bürger:innen in der Bundesrepublik Essen aus Mülltonnen retten, es öffentlich verschenken und sich dafür teilweise selbst wegen Diebstahls anzeigen.
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24. Januar 2022
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Rechtsausschussmitglied Canan Bayram verkündete am Mittwoch in der zehnten Sitzung des neuen Bundestags: “Ebenso ungerecht ist es, Menschen dafür zu bestrafen, dass sie Lebensmittel aus dem Müll retten. Nein, das sind für mich Helden – die will ich feiern und nicht bestrafen.”
Der Letzten Generation zufolge sind solche “Held:innen” mindestens in Heidelberg, Karlsruhe, Stuttgart und Bayreuth unterwegs. Ob das alle teilnehmenden Städte sind, sei unklar – die Gruppen führten ihre Aktionen autonom in Solidarität mit dem Aufstand und dessen Forderungen durch. Man lade zudem Politiker:innen und explizit Frau Bayram herzlich zu den Aktionen ein.
“Für das Essen-Retten-Gesetz hat uns viel Zuspruch aus der Mitte der Gesellschaft erreicht – egal ob bei Passant:innen auf der Strasse, der Polizei oder der Spitzenpolitik. Die Mehrheit der Menschen versteht, dass es falsch ist, Essen wegzuwerfen, während immer mehr Menschen auf die Tafel angewiesen sind”, erklärt Benchi Ottstadt von der Letzten Generation.
Der neue Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir sagte über Lebensmittelspenden in einem Interview mit dem RND zum Jahresende: “Es hat sich gezeigt, dass es nicht reicht, auf freiwillige Vereinbarungen zu setzen, wie es die Vorgängerregierung gemacht hat.”
Auch die deutschen Verbraucherzentralen fordern, dass nicht mehr nur wie bisher auf Freiwilligkeit und unverbindliche Appelle gesetzt wird, sondern endlich gesetzliche Vorgaben die Lebensmittelverschwendung hierzulande stoppen.
“Sogar in Deutschland haben wir bereits jetzt weniger Getreide aufgrund der Klimakrise. Wir können Lebensmittel nicht weiter achtlos verschwenden, sonst drohen uns auch in Deutschland Hungersnöte.” sagt Carla Hinrichs, Pressesprecherin der Letzten Generation. “Das Thema wurde jahrelang verschleppt. Jetzt müssen wir Bürger:innen aufstehen, um endlich die Verschwendung von Lebensmitteln im Grosshandel vollständig und gesetzlich verbindlich zu stoppen. Wir brauchen das Essen-Retten-Gesetz, das bereits beschlussbereit vorliegt!”