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Rock gegen Rechts im Düsseldorfer Volksgarten

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Lautstarkes Zeichen gegen Rechtsextremismus unter freiem Himmel Rock gegen Rechts im Düsseldorfer Volksgarten

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Kultur

Rock gegen Rechts ist ein musikalisches Festival, das seit 2013 jährlich im August ein starkes kulturelles Zeichen gegen Rechtspopulismus, extrem rechte Gewalt und Rassismus setzt.

Rock gegen Rechts im Volksgarten von Düsseldorf, August 2022.
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Rock gegen Rechts im Volksgarten von Düsseldorf, August 2022. Foto: zVg

Datum 16. August 2023
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Wenn am Samstag, dem 19. August 2023, zum zehnten Mal das Open-Air-Festival Rock gegen Rechts über die Bühne geht, steht der Düsseldorfer Volksgarten auch im Jubiläumsjahr des Umsonst-und-Draussen-Festivals ganz im Zeichen von Toleranz und demokratischer Teilhabe: „Wir freuen uns sehr, auch bei der diesjährigen Auflage unseres Festivals auf der Ballonwiese eine starke musikalische Botschaft gegen Rassismus und Faschismus sowie Diskriminierung jeglicher Art setzen zu können“, sagt Thomas Reucher, 2. Vorsitzender des Trägervereins Rock gegen Rechts Düsseldorf e.V. .

Waving The Guns und Mia Morgan als Headliner

Musikalische Highlights sind in diesem Jahr Mia Morgan und Waving The Guns. Auch die legendäre Düsseldorfer Frauen-Punkband Östro 430 wird an diesem Tag auf der Bühne stehen, um vor der einzigartigen Freiluftkulisse des Volksgarten bei ihrem ,Heimspiel' die Ballonwiese zum Beben zu bringen. Komplettiert wird das musikalische Line-up von den Bands Joseph Boys, Figur Lemur, The Vageenas und der Newcomerin Lina Kramer, die alle aus der Region stammen. Alle der letztgenannten Künstler sind tief mit der Düsseldorfer Musikszene verwurzelt, die ohne jeden Zweifel so bunt und vielfältig aufgestellt ist wie das Festival selbst.

Vielseitigkeit als gemeinsamer Nenner des musikalischen Programms

Das Streben nach grösstmöglicher Vielfalt spiegelt sich auch in der Auswahl der gebuchten Bands wider: „Uns war es besonders wichtig, ein paritätisches Programm auf die Beine zu stellen, das sowohl ausgemachte Punkrock-Fans, als auch Freunden von HipHop und erlesenem Indie-Pop gerecht wird“, sagt Toni Dotzauer, Teil des Booking-Teams, über das breite musikalische Spektrum des diesjährigen Open-Air-Events.

Politischer Austausch an den Infoständen

Jedoch soll es nicht bei einem rein musikalischen Ausrufezeichen gegen Rechts bleiben. Zahlreiche Initiativen laden ab 14 Uhr zum informellen, politischen Austausch ein. An rund 30 Infoständen stellen sie ihre ehrenamtli-

che, soziale und politische Arbeit vor. Mit dabei sind unter anderem verdi, die DGB Jugend, amnesty international, die Flüchtlingsinitiative Stay!, Düsseldorf stellt sich quer (DSSQ), das Bündnis Aufstehen gegen Rassismus sowie viele weitere Initiativen und Vereine, die sich in ihrer täglichen Arbeit dem Kampf gegen Rechtsextremismus, Intoleranz und gesellschaftlicher Ausgrenzung verschrieben haben.

Was ganz ausdrücklich im Sinne der Macher:innen der Veranstaltung ist: „Gerade in Zeiten, in denen eine in Teilen offen rassistische Positionen vertretende Partei wie selbstverständlich in Parlamenten sitzt und auch in Nordrhein-Westfalen zweistellige Umfragewerte erzielt, erscheint es uns – im Sinne einer offenen und toleranten Stadtgesellschaft – dringend nötig, dass alle demokratischen Kräfte an einem Strang ziehen und sich dem nicht mehr zu ignorierenden Rechtsruck entschlossen entgegenstellen“, erklärt Thomas Reucher im Namen des gesamten Organisationsteams. „Unsere Hauptintention dabei ist es, ein kulturelles Ausrufezeichen zu setzen und klarzumachen, dass man sich in unserer Stadt eindeutig und entschlossen gegen die extreme Rechte, gegen Rassismus und Antisemitismus positioniert.“

Inforundgänge: Kritische Auseinandersetzung mit NS-Historie des Volksgartens

Dazu gehört selbstverständlich auch, sich kritisch mit dem Veranstaltungsort und seiner speziellen Historie auseinanderzusetzen. Ursprünglich Ende des 19. Jahrhundert als Ort der Erholung für die Fabrikarbeiter der Werke in Oberbilk angelegt, wurde der Volksgarten ab 1933 als Veranstaltungsort für Aufmärsche Feste und Versammlungenzur Selbstinszenierung des NS-Regimes im Sinne einer „Volksgemeinschaft“ zweckentfremdet. Die Ballonwiese wurde kurzerhand „Kraft-durch-Freude-Wiese“ getauft. Dennoch trafen sich hier auch widerständige Jugendliche aus Düsseldorf und planten ihre nächsten Aktionen.

In den Kriegsjahren entstanden auf dem Geländesichtbar für Spazierende und Anwohner:innen-Lager für KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter:innen. Der kostenlose Rundgang, der um 14 Uhr am T-Shirt-Stand auf dem Gelände beginnt, wirft ein Schlaglicht auf die Lebensgeschichten der Verfolgten und der Täter. Im Laufe des Veranstaltungstags wird es weitere Kurzrundgänge zu einzelnen Themen und Orten geben. Jona Winstroth, Historiker aus Reihe der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf, hat hierzu mit Jugendlichen aus der Region die Vergangenheit des Volksgartens aufgearbeitet.

Barrierearme Zugänge und Behindertentoiletten

„Getreu dem Geiste des Festivals, das sich zum Ziel gesetzt hat, kulturelle Teilhabe für alle zu ermöglichen, haben wir uns zudem bemüht, den Zugang im Rahmen der Gegebenheiten möglichst barrierearm zu gestalten“, er-klärt Thomas Reucher: „Rollstuhlgerechte Zugänge an der S-Bahn sind genauso vorhanden wie zwei Behindertentoiletten, die auch mobilitätseingeschränkten Menschen eine möglichst unkomplizierte Teilnahme an der Veranstaltung ermöglichen sollen.“

pm