Schluss mit dem Mackertum Feine Sahne Fischfilet: Keine Bühne für Täter! Keine Feine Sahne!
Kultur
Jan «Monchi» Gorkow, der Sänger von Feine Sahne Fischfilet, ist Täter. Als solidarische Menschen von Betroffenen sexualisierter Gewalt, möchten wir aufmerksam machen, dass Feine-Sahne-Fischfilet am diesjährigen Openair St.Gallen spielte.
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14. Juli 2023
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Nicht nur «Keiner muss Täter sein», auch ein linkes Hausprojekt hat sich zu Wort gemeldet. Darin solidarisieren sie sich mit den Betroffenen und sagen, dass sich die geäusserten Vorwürfe mit den Erfahrungen von Menschen decken, die sich seit über zehn Jahren in der Rostocker Links-Szene bewegen. Die Vorwürfe gegen Jan Gorkow seien seit Jahren bekannt:
«Bedrohungsszenarien, rape culture und victim blaming». Auch zwei ehemalige Bandmitglieder von Feine Sahne Fischfilet meldeten sich: Sie hätten die Gruppe, nach über zehn Jahren, aus verschiedenen Gründen verlassen, unter anderem auch aufgrund des „problematischen“ Umgangs mit den Vorwürfen.
Viele wollen das nicht hören, wollen es nicht glauben, wollen es nicht wahrhaben; hinterfragen und zweifeln an. Doch wir glauben den Betroffenen, stellen uns kompromisslos hinter sie. Wir sind empört und erschüttert. Warum wird an einem derart grossen Event wie dem Openair, einer solchen Band kommentarlos die Bühne angeboten?!
Alle Räume sollen frei von patriachalen Machtstrukturen, Diskriminierung, Machtmissbrauch und (sexuellen) Übergriffen sein - und das Thema totzuschweigen und zu ignorieren verstärkt die Problematik.
Wir fordern vom Openair St.Gallen eine Stellungsnahme zu der Thematik und die Aufarbeitung des Vorfalls. Mit Insta-Posts zur Pride und dem feministischen Streik bekennt sich das Openair St. Gallen dazu, allen Menschen Platz bieten zu wollen.
Der Entscheid, Feine Sahne Fischfilet und Jan Gorkow eine Bühne zu geben, widerspricht dem aber grundsätzlich. Uns stellt sich die Frage, ob die Posts aus überzeugter Solidarität mit queeren Menschen und FINTA-Personen oder wohl eher aus Marketingzwecken geteilt wurden.
Insta-Posts alleine bringen Macht- und Diskriminierungsstrukturen im Sittertobel nicht ins Wanken. Es braucht Konsequenzen in der praktischen Umsetzung, damit sich alle Menschen wohl und sicher fühlen können. Aus der Reflexion sollte eine klare Positionierung erfolgen, wie zukünftig in Fällen von Machtsmissbrauch und sexualisierter Gewalt reagiert wird.
Wir schenken allen Betroffenen uneingeschränkten Glauben und fordern:
Keine Bühne für Täter! Schluss mit dem Mackertum! Schluss mit sexuellen Übergriffen!
Wir wollen Gerechtigkeit und Aufklärung sowie tatsächliche Ehrlichkeit und Selbstreflexion! Keine Bühne DEM Täter!
Solidarisiert euch mit den Betroffenen sexualisierter Gewalt! Hinterfragt "Monchi" und die Rolle, die er sich mit seiner Band geschaffen hat! Egal ob Till Lindemann oder Jan Gorkow, niemand muss Täter sein!
Kampf dem Patriarchat hier im Sittertobel und überall!