Die magere Frau zerrt an dem kleinen Hund.
Der Welpe hat zu kurze Beine für diese
Grosse Welt, die auf seine Schnauze einstürmt.
Jedes Eisen, in die Erde gebohrt, um Ampeln,
Fahrräder, Schilder, Reklamen zu halten, muss
Seine Nase von Grund auf erkunden. Versteht das die Frau nicht,
Die wir „Frauchen“ nennen, also der Welpe
„Frauchen“ ist seine Herrin; wer will eine
Herrin, die kein Verständnis hat und nur zerrt?
Jetzt muss er. Mal muss er. Der Strahl trifft
Eine verfallene Eintrittskarte für die Oper
„Elektra“, in der es um Blutrache und Gerechtigkeit
Geht? Jetzt sind es eine leere Bierdose, ein Büschel
Grün, das aus einer Fuge zwischen den Gehwegplatten
Wächst und eine öliges Fahrradschloss (plus Pedale).
Und das magere Frauchen zieht und zerrt, und als sie
Nicht mehr weiter weiss, nimmt sie das Hündchen
Auf den Arm und trägt es. (Völlig verfehlte Pädagogik!)
Herrin ohne Verständnis Frau mit Hund
Lyrik
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12. März 2022
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