Forderung nach einem Umdenken in der Verkehrspolitik A39: Aktivist*innen steigen der Autobahn GmbH in Lüneburg auf's Dach
Politik
Am Sonntag Vormittag haben Aktivist*innen des Lüneburger KlimaKollektivs und von ROBIN WOOD ein deutliches Zeichen gegen den Bau der A39 und gegen die Autobahnpolitik in Deutschland gesetzt.
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3. Februar 2025
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Anlass für den Protest ist der Planfeststellungsbeschluss für den ersten Bauabschnitt der A39 von Lüneburg-Nord bis östlich von Lüneburg, den das niedersächsische Verkehrsministerium kürzlich bekannt gegeben hat. Die A39 soll zwischen Lüneburg und Wolfsburg verlaufen und rund 105 Kilometer lang sein.
„Trotz dringendem Finanzbedarf bei der Bahn für Sanierung, Modernisierung, Reaktivierung und Ausbau, trotz maroder Brücken, trotz der rasend voranschreitenden Klimakrise sollen in Deutschland immer noch neue Autobahnen gebaut werden - so auch die A39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg. Dem stellen wir uns entschlossen entgegen", sagt Cécile Lecomte von ROBIN WOOD.
Der BUND Niedersachsen bereitet bereits eine Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss für den ersten Bauabschnitt in Lüneburg vor. Für diese Klage werden Spenden benötigt. Im südlichen Bauabschnitt 7 läuft eine solche Klage bereits zum zweiten Mal, nachdem die Umweltorganisation BUND 2018 eine Klage gewonnen hatte und inzwischen ein neuer Planfeststellungsbeschluss gefasst worden war.
Die A39 ist nicht die einzige Autobahn, die neu gebaut werden soll - obwohl es in Deutschland bereits eines der dichtesten Autobahnnetze der Welt gibt! So soll in Niedersachsen auch die extrem teure und ökologisch besonders desaströse A20 gebaut werden. Auch gegen dieses sowie alle weiteren Autobahnneubauprojekte richtet sich der Protest.
Nötig ist ein Umdenken und Umsteuern in der Verkehrspolitik. Die Bahn muss wieder zuverlässiger, attraktiver sowie in der Fläche ausgebaut werden. Damit möglichst viele Menschen einen Bahnanschluss in der Nähe haben, ist insbesondere auch die Reaktivierung ehemals vorhandener Bahnstrecken notwendig. Wichtig ist dabei auch eine barrierefreie Bahninfrastruktur.
„Alleine in Niedersachsen gibt es Dutzende Bahnstrecken, die für Personen- und Güterverkehr reaktiviert werden könnten. Für die meisten davon ist angeblich aktuell kein Geld da - vollkommen absurd, wenn gleichzeitig für Milliarden neue Autobahnen gebaut werden sollen!", sagt Catherine Koch vom Lüneburger KlimaKollektiv.
„Wer Strassen sät, erntet Autoverkehr. Wer Schienen baut, ermöglicht soziale und ökologische Mobilität!", ergänzt Theresa Korn vom KlimaKollektiv.