Geldhahn der Fossil-Industrie abdrehen Chemnitz: Deutsche Bank Orange markiert
Politik
Heute haben in Chemnitz Unterstützer:innen der Letzten Generation das Gebäude der Deutschen Bank mittels präparierter Feuerlöscher mit oranger Farbe besprüht.
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22. Juni 2023
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Obwohl der internationalen Gemeinschaft klar ist, dass ein Auslösen der Klimakipppunkte uns in eine tödliche globale Heisszeit stossen wird, steigen die Emissionen ungebremst weiter. Die aktuelle globale Klimapolitik führt uns in eine durchschnittlich 2,7°C wärmere Welt. [1] Schon eine Anstieg der globalen Durchschnitts Temperatur um 2°C hat verheerende Folge, wie etwa mehr Hitzewellen, mehr Dürren und daraus resultierende Ernteausfälle, mehr Wasserknappheiten sowie den Verlust an Insekten und anderen Säugetieren. Das alles wird zwangsläufig dazu führen, dass immer mehr Menschen nicht mehr in ihrer aktuellen Heimat leben können. [2]
Juliane Schmidt (26), die sich heute am Protest beteiligt, erklärte vorab: „Es gibt so vieles auf dieser Welt, das ich liebe. Mich schmerzt dieser Protest, denn ich riskiere meine persönlichen Wünsche und Träume. Doch noch viel mehr schmerzt mich das Leid, das die Klimakatastrophe über unsere Welt bringt. Ein Drittel der Menschheit wird die Bereiche der Erde, die unbewohnbar werden, entweder verlassen müssen oder sie sind dort vom Tode bedroht. Ihr Lebensraum und der unzähliger Lebewesen wird zerstört, verursacht durch eine fossile Wirtschaft, unterstützt von fossilen Finanzmärkten. Davon profitieren einige wenige Reiche, während die Mehrheit der Weltbevölkerung darunter leidet. Ich bin nicht bereit, das hinzunehmen und kämpfe hier und jetzt für eine gerechtere Bundespolitik. Und für alles, was ich liebe.“
Ginge es nach dem Pariser Klimaabkommen, handelt es sich bei den restlichen fossilen Energieträgern um sogenannte unverbrennbare Kohlenstoffe. Es ist zwingend notwendig, dass ihre Nutzung komplett zurückgebaut wird. Die Investition in diese Bereiche entbehrt unter Berücksichtigung der Folgekosten jeglicher wirtschaftlicher Vernunft und dürfte sich auch gar nicht mehr lohnen. Doch genau das Gegenteil passiert. Weiterhin wird die fossile Industrie durch finanzielle Investitionen unterstützt. Allein die Deutsche Bank investierte zwischen 2016 und 2020 über 74 Mrd. US Dollar in Kohle, Öl und Gas. [3]
„Die Fakten zur Klimakatastrophe sind schon lange bekannt. Auch vor 2015.” erzählt Simi Veit (27). „Doch wider besseren Wissens macht die Deutsche Bank weiterhin Milliarden mit den dreckigen Energieträgern. Von der Zerstörung unserer Umwelt profitiert, wer sich Aktiengeschäfte leisten kann. Gleichzeitig sind von den Folgen vor allem die Ärmsten betroffen. Wir können uns diesen Investitions-Poker der Reichen nicht mehr leisten!“ führte er weiter aus.
Mit der Forderung nach einem Gesellschaftsrat soll eine Institution geschaffen werden, die die nötigen Schritte aus der Klimakatastrophe ausarbeitet. Dabei sollen die Interessen aller Bürger:innen des Landes mit einfliessen, um die gesellschaftliche Ressourcen so gerecht wie möglich einzusetzen.
Fussnoten:
[1] https://www.nature.com/articles/s41893-023-01132-6
[2] https://www.activesustainability.com/climate-change/what-happen-planet-temperature-rises-half-degree/
[3] https://www.bankingonclimatechaos.org/bankingonclimatechaos2021/
[1] https://www.nature.com/articles/s41893-023-01132-6
[2] https://www.activesustainability.com/climate-change/what-happen-planet-temperature-rises-half-degree/
[3] https://www.bankingonclimatechaos.org/bankingonclimatechaos2021/