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Dannenröder Wald: Aktivist*in schwer verletzt durch rücksichtsloses und unvorsichtiges Verhalten der Polizei

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Unfall bei Räumung Dannenröder Wald: Aktivist*in schwer verletzt durch rücksichtsloses und unvorsichtiges Verhalten der Polizei

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Politik

Mit grossem Schrecken haben wir erfahren, dass sich im Zuge des Widerstands gegen die Räumung der Besetzung ein Mensch Verletzungen zugezogen haben.

Unfall im Dannenröder Forst bei der Räumung durch die Polzei, 14. November 2020.
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Unfall im Dannenröder Forst bei der Räumung durch die Polzei, 14. November 2020. Foto: pm

Datum 15. November 2020
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Heute morgen, gegen 08:15 Uhr, stürzte im Zuge des Polizeieinsatzes zur Räumung- und Rodung im Dannenröder Wald ein Mensch von einem rund fünf Meter hohen Skypod, also einem freihängenden Gestell, welches mit einem Tripod einseitig verbunden war. Das Blockade-Gestell befindet sich am Waldeingang bei Dannenrod, das Sicherheitsseil des Skypods war umgelenkt und überquerte einen Waldweg, um das Vorrücken grösserer Maschinen zu erschweren. Grund für den Absturz des Skypods ist das Durchtrennen eines Sicherheitsseils durch die Polizeikräfte.

Die Polizei Mittelhessen bestreitet diesen Vorfall bisher. Die Aktivist:innen rufen die hessische Landesregierung, sowie die Polizei dazu auf, den Einsatz sofort zu beenden, um weitere Gefährdungen und Verletzungen zu vermeiden. Sie ziehen die Polizei Mittelhessen, aber auch die hessische Landesregierung, sowie die Bundesregierung in Verantwortung.

Kim, ein Mensch aus der Waldbesetzung äussert sich dazu: „Was heute passiert ist, ist schrecklich. Wir sind in Gedanken bei der verletzten Person. Wir weisen seit Wochen auf das fahrlässige und menschengefährdende Vorgehen der Polizei hin, aber keiner hört uns zu. Nahezu täglich können wir beobachten und dokumentieren, wie die Polizei Sicherheitsseile durchtrennt, wodurch Menschen aktiv in Lebensgefahr gebracht werden. In dieser Woche wurde sogar ein Baum angesägt, auf dem sich ein Baumhaus mit mehreren Menschen befand. Die Polizei predigt immer, dass ihnen Sicherheit vor Geschwindigkeit gehen würde, aber wir erleben hier vor Ort das genaue Gegenteil, also hört auf zu lügen! Brecht endlich diesen Einsatz ab und verletzt nicht noch weitere Menschen, so wie ihr es heute getan habt!“

Die Aktivist:innen bewohnen den Dannenröder Wald seit über einem Jahr, um die Rodung für den Bau der A49 zu verhindern. Dazu wurden auch zahlreiche Blockadestrukturen, wie zum Beispiel Tripods errichtet. Durch die Besetzung solcher Strukturen sollen die Räumungs- und Fällarbeiten erschwert werden. Der heutige Sturz eines Menschen zeigt, wie gefährlich ein ungeübter Umgang mit diesen Konstruktionen ist, deshalb sind alle Sicherheitsseile im Dannenröder Wald entsprechend markiert und Schilder weisen auf die Lebensgefahr bei durchtrennen der Seile hin.

„Wir wissen, was wir hier machen und haben viel Erfahrung gesammelt. Der betroffene Tripod und Skypod waren fast täglich besetzt, bisher war es immer sicher. Die verwendeten Seile können mehrere Tonnen Gewicht tragen und reissen nicht einfach so. Jetzt kommt die Polizei in den Bereich, ein Mensch stürzt ab und ein Seil ist nachweislich durchtrennt. Ständig gefährdet die Polizei die Menschen hier vor Ort und versucht es dann zu verschleiern.

Wir sind unglaublich wütend über das Vorgehen! Aber nicht nur sie sind verantwortlich für die schreckliche Situation. Auch die schwarz-grüne Landesregierung, allen voran Tarek Al-Wazir als Verkehrsminister und Peter Beuth als Innenminister tragen Mitschuld. Auch die Bundesregierung mit Verkehrsminister Scheuer hat die Verantwortung für den Bau, den Einsatz und auch für jeden Menschen, der hier in Gefahr gebracht wird. Sind euch Menschenleben wirklich weniger wert als diese Autobahn? Wenn es nicht so ist, dann sollte dieser verantwortungslose Einsatz schnellstens abgebrochen werden!“, so Alex, ein:e Aktivisti aus der Besetzung.

Wir fordern die Polizei auf, den Einsatz unverzüglich zu stoppen.

pm