Wir sind empört!
Nicht nur über die fehlende Kommunikation und das dekonstruktive Verhalten des Eigentümers. Auch über die Willkür, ein Haus abzureisen, welches kulturellen, sozialen und politischen Inhalt bündelt, ohne weitere konkrete Bebauungspläne aufzuführen. Die aktive Nutzung des Hauses wird seit Jahren geduldet, denn die G19 wird seit elf Jahren genutzt und ist in ihrem Charakter einmalig in der Stadt Freiburg. Sie stellt aktiv die Eigentumsfrage und zeigt, wie dringend miet- und eigentumsfreie Räume benötigt werden. Sie wahrt die Interessen und Ideale unterschiedlicher Menschen in einem subkulturellen Freiraum, der unbedingt erhalten werden muss.Was sind die G19 und die Bike Kitchen und was passiert hier
Die G19 ist seit dem 23. April 2010 besetzt und hat in ihrer Geschichte schon vielen verschiedenen Gruppen, Veranstaltungen und Träumen einen Raum gegeben. Wir wissen, dass zu Beginn das Verhältnis zwischen den Besetzer*Innen und den Nachbar*Innen nicht immer einfach war. Doch vieles hat sich im Laufe der Jahre zu einem, bis Heute aktuellen, vertrauten Verhältnis gebessert. Mittlerweile sind die G19 und die Bike Kitchen ein nicht nur geduldetes sondern auch geschätztes Projekt, mit dem Anwohner*innen in einem wertschätzendem Verhältnis stehen.Das kleine Häuschen in der Gartenstrae 19 liegt direkt in der Freiburger Innenstadt. Im Hinterhaus der Gartenstrae 19 versteckt sich eine Fahrradwerkstatt: Die Bike Kitchen ist eine Selbsthilfe-Fahrradwerkstatt und seit der Besetzung Teil der Gartenstrae 19. Seither hat die Fahrradwerkstatt regelmäig geöffnet, belebt unseren Stadtteil und ist mit vielen subkulturellen Projekten vernetzt. Hier wird geschraubt, getüftelt und der Ort ist ein Treffpunkt für viele in der Umgebung. Dahinter steht das Konzept der Hilfe zur Selbsthilfe und drei groe Buchstaben: DIY - mach es selbst. Die Bike Kitchen bietet Platz für Praktisches und ist einer der wenigen unkonventionellen Räume mitten in der Stadt.
Die im Vorderhaus selbstverwalteten Räume werden seit Herbst 2020 wieder neu belebt, renoviert und umstrukturiert. Die Räume bieten Platz für Begenungen aller Art. Aktuell gibt es ein frisch angelegtes Hochbeet, welches von vielen Menschen und den Nachbar*Innen bepflanzt und betreut wird. Da weder Strom noch Wasser zur Verfügung standen, wurde das Vorderhaus mit einer eigenen Photovoltaikanlage energieautonom. Zusammen möchten wir einen selbstverwalteten, herrschaftskritischen, vernetzenden und solidarischen Ort gestalten. Bestehende Diskriminierungs-und Machtverhältnisse möchten wir reflektieren und abbauen. Das bedeutet, dass bei uns rassistisches, antisemitisches, antifeministisches, sexistisches, queer-und trans*phobes, ableistisches, faschistisches und anderes diskriminierendes Denken und Handeln keinen Platz haben.
Um diese Ansätze aktiv umzusetzen haben wir bereits Pläne für den Sommer. Wir haben die vergangene Zeit der Einschränkungen genutzt um mit den kommenden Lockererungen wieder die Türen zu öffen. Geplant sind verschiedenste Veranstaltungen: von einem Sommerstraenfest, einem Soli-Cafe über diverse Vernetzungsveranstaltungen. Diese schönen Pläne können allerdings nur verwirklicht werden, wenn die Häuser nicht abgerissen und wir nicht von diesem Ort verdrängt werden.
Deshalb wird es am Dienstag den 25.05.2021 auf dem Gelände der G19 folgendes Programm geben:
- 09:00 Mahnwache vor dem Haus
- 13:00 Kundgebung und Infos zur aktuellen Situation
- 15:00 Vernetzung
- 18:00 Nachbar*innen Austausch