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Karlsruhe: Bericht von der Kundgebung in Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

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„Die Aussage NIE WIEDER darf nicht nur eine Floskel bleiben“ Karlsruhe: Bericht von der Kundgebung in Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

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Politik

Am Abend des 25.01.2025 fand auf dem Karlsruher Marktplatz eine Kundgebung in Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt.

Kundgebung in Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Karlsruhe am Samstag, den 25. Januar 2025.
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Kundgebung in Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus in Karlsruhe am Samstag, den 25. Januar 2025. Foto: zVg

Datum 28. Januar 2025
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Rund um den 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Ausschwitz kamen ca. 150 Personen zusammen, um den unzähligen Opfern des deutschen Faschismus zu gedenken.

Es wurden die Perspektiven mehrerer Überlebender des Holocausts, im Holocaust Verstorbenen und von deren Nachfahren dargestellt. Dabei wurden zum einen Videobeiträge gezeigt und zum anderen Redemanuskripte und Briefe vorgelesen. Es kamen neben den jüdischen Opfern unterschiedliche Opfergruppen zu Wort, wie beispielsweise Sinti, queere Menschen oder auch Menschen, die aufgrund mehrerer Merkmale von den Nationalsozialisten verfolgt wurden. Die Veranstaltung stiess auf grosses Interesse der Passant*innen, die sich vielfach der Kundgebung anschlossen.

Die Kundgebung stellte eine Beziehung zwischen dem Vergangenen und den Lehren, die daraus zu ziehen sind und den heutigen politischen Entwicklungen her, welche deutlich machen, dass die Inszenierung von Deutschland als "Erinnerungsweltmeister" leider weit von der Realität entfernt ist.

Eine Veranstalterin sagt dazu: „Die Aussage NIE WIEDER darf nicht nur eine Floskel bleiben, die bei Kranzniederlegungen von Politiker*innen gesagt wird, sondern es müssen Handlungen folgen, die marginalisierte Gruppen und Einzelpersonen vor Gewalt, Diskriminierung und menschenverachtendem Verhalten schützen. Das Erstarken von extrem rechten und menschenfeindlichen Ideologien bis weit in die vermeintliche Mitte der Gesellschaft und damit einhergehende menschenverachtende Politik sind Realität in der Bundesrepublik.“

„Es ist besonders wichtig wirklich daran zu erinnern, wozu die grosse Mehrheit der deutschen Bevölkerung in der NS Zeit fähig war. Das Gedenken und die Auseinandersetzung mit Täterbiografien in den eigenen Familien, sind zentrale Bestandteile antifaschistischer Praxis, damit das Vergangene in der Vergangenheit bleibt. Wir sagen entschlossen: NIE WIEDER!“, so eine andere Veranstalterin.

pm