Parking Day
Jedes Jahr am dritten Freitag im September ist Parking Day. Weltweit werden Parkplätze im öffentlichen Strassenraum modellhaft menschenfreundlich umgestaltet – ob als grüne Oase bzw. Pflanzinsel, als Gastronomie- und Sitzfläche, Ort für Nachbarschaftsgespräche, Konzertbühne oder Fahrradabstellfläche. "Dieses Jahr ist auch Lüneburg mit umgestalteten Parkplätzen in der Neuen Sülze dabei", freuen sich Theresa Berghof und Jonas Korn von Klimakollektiv und VCD.Volker Constien von Parents for future ergänzt: "Lüneburg hat bereits vor 30 Jahren beschlossen, eine Fahrradstadt zu werden. Die EMW gibt es seit 2002, in anderen Städten wie Leipzig beteiligt sich auch die Stadt selbst daran. Wir wünschen uns mehr Unterstützung durch die Stadt auch in Lüneburg - beispielsweise mit autofreien Sonntagen".
Die Initiativen zur Verkehrswende in Lüneburg laden alle Lüneburger:innen und Lüneburger ein, am Freitag, 16. September, zwischen 10 und 16 Uhr, an den Plätzen in der Neuen Sülze zwischen Katzenstrasse und Obere Schrangenstrasse vorbeizuschauen oder selber Parkplätze an diesem Tag umzunutzen. Am Programm wird noch gearbeitet, aber es wird auf jeden Fall ein fröhliches Zusammenkommen für mehr Lebensqualität in der Stadt.
Der Parking Day ist ein starkes Symbol für die Umverteilung des Strassenraums: Parkende Autos nehmen heutzutage einen grossen Teil des innerstädtischen öffentlichen Raums ein und allein Parkplatzsuchende machen 30 Prozent des Verkehrs aus. Wie dieser Raum alternativ genutzt werden kann - als Treffpunkt, zum Verweilen und Geniessen für Grosse und Kleine - zeigt der Parking Day. Klimaexpert:innen fordern die Anpassung an den Klimawandel: Vor allem Städte mit ihren grossen Stein- und Betonflächen sollten schnell einen Teil dieser Flächen entsiegeln und begrünen, um das Stadtklima an Hitzetagen besser erträglich zu machen.
Pop-up-Radweg
Von Sonntag bis Donnerstag, 18. bis 22. September 2022, planen Lüneburger Initiativen gemeinsam einen Pop-up-Radweg als Umweltspur in der Soltauer Strasse einzurichten. Hier kann damit einige Tage eine Einbahnstrassenregelung als Verkehrsversuch ausprobiert werden. Damit soll die derzeit unzureichende Situation für den Rad- und Fussverkehr in der Strasse verbessert werden. Eine entsprechende Einbahnstrassenregelung wurde schon öfter für die Soltauer Strasse diskutiert und unter anderem von Prof. Peter Pez vorgeschlagen. Die Einrichtung als Umweltspur bedeutet, dass Busse und Rettungsfahrzeuge zugelassen sind.Die Initiativen verfolgen mit Interesse, dass deutschlandweit der schnelle Radwegeausbau gefordert wird, wie vom Deutschen Städte- und Gemeindebund und mittlerweile auch vom Bundesverkehrsministerium.
"Lüneburg braucht endlich auch starke Schritte in Richtung der Verkehrswende. Verkehrsversuche wie Pop-up-Radwege stellen dabei eine gute Möglichkeit dar, um eine Umverteilung des Verkehrsraums auszuprobieren und die Möglichkeit von entsprechenden dauerhaften Lösungen zu evaluieren", fordern die Initiator:innen von Radentscheid und ADFC, Niels Hapke und Claudia Koops.
Information
Die Europäische Mobilitätswoche (EMW) wurde von der Europäischen Kommission initiiert. Ziel ist es, innovative Verkehrslösungen auszuprobieren und mit kreativen Ideen für eine nachhaltige Mobilität zu werben. Der Parking Day ist ein eintägiges globales Experiment, das zur Diskussion über die Nutzung und Gestaltung öffentlichen Raums beiträgt. Städte wie Berlin, Karlsruhe, Leipzig, München, Münster und Saarbrücken nehmen schon seit einigen Jahren daran teil.Eine ganze Reihe Lüneburger Initiativen beteiligt sich an den Aktionen zur EMW: Radentscheid, ADFC, VCD, KlimaKollektiv, FUSS e.V., Klimaentscheid, JANUN Lüneburg e.V., Fridays for Future, Parents for Future und Lastenräder für Lüneburg.