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Pamphlet gegen die Zeiten“wende“

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Mit den Idealismen der Friedensbewegung wird heute aufgeräumt Pamphlet gegen die Zeiten“wende“

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Politik

Die „Wende“ verlangt, dass die Reihen praktisch, aber auch mental fest geschlossen gehören, weil jeder, der eine abweichende Meinung verbreitet, dem Feind in die Hände arbeitet und die Kriegsfähigkeit hintertreibt.

Tag der Bundeswehr 2024 auf dem Fliegerhorst Fassberg.
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Tag der Bundeswehr 2024 auf dem Fliegerhorst Fassberg. Foto: Tim Rademacher, Wikimedia Commons (CC-BY-SA 4.0 cropped)

Datum 22. August 2024
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These: Anno 1948 …

hatte schon der erste Bundeskanzler der damaligen BRD nichts eiligeres zu tun, als die Wiederbewaffnung anzuschieben und den neuen Frontstaat in das atomare Bedrohungs-szenario des Westens einzugliedern. Ein späterer Kanzler Schmidt-Schnauze entdeckte dann Ende der 70er die westliche „Raketenlücke“ und lancierte die Stationierung der Pershings. Die damalige BRD mauserte sich.

Antithese: Anno '89 …

gelang die Eingemeindung immerhin fünf neuer Länder von den endlich abkackenden Sowjets. Angefangen mit der Parole „3 geteilt? Niemals!“ bis hin zu „Wandel (wer wohl?) durch Annäherung!“ hatten Regierungen beharrlich daran gearbeitet. Die Verbündeten durften staunen, Deutschland übernahm sofort Verantwortung, Joschka liess Belgrad bombardieren, um Auschwitz zu verhindern. D-Land emanzipierte sich weiter.

Synthese: Die Entspannungspolitik der alten BRD …

ist heute ein grosser Irrtum. Sie hat eben die Russen doch nicht klein genug gekriegt, was ihr einziger Zweck war. Dass die sich weiterhin als Weltmacht missverstehen, ist der beste Beweis, dass die Friedenspolitik gescheitert ist und Pazifismus heute direkt aus der Hölle kommt. Der Weltkriegsverlierer ist erfolgreich aufgerückt zur Führungsmacht in Europa. Wäre doch gelacht, wenn wir's nicht diesmal hinkriegten!

Was bedeutet das?

Was heisst hier eigentlich Zeitenwende? Die alte und nie aufgegebene Feindschaft wird aktualisiert und modernisiert.

Mit den Verirrungen der Schröder-Merkel-Periode gehört sich aufgeräumt! Die nach-kriegsdeutsche Friedensmoral zeigt heute, was ihr Kern immer war: Der Feind haust im Osten, mit oder ohne Kommunismus.

Mit den Idealismen einer damaligen Friedensbewegung räumt sie grundsätzlich auf: Frieden war und ist niemals etwas anderes als eine Spielart der Feindschaft, die im Bedarfsfall als Kriegstüchtigkeit aktualisiert wird.

Die Feindschaft zum Iwan, der bekanntlich binnen 48 Stunden am Rhein stehen kann, erfordert heute, dass sich der Frieden bis an die Zähne bewaffnet.

Die „Wende“ verlangt, dass die Reihen praktisch (sowieso), aber auch mental (endlich!) fest geschlossen gehören, weil jeder, der eine abweichende Meinung verbreitet, dem Feind in die Hände arbeitet und die Kriegsfähigkeit hintertreibt.

Willkommen im Vorkriegs-Frontstaat!

jorgo