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Vierfachprotest: Mehrere deutsche Flughäfen lahmgelegt

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Letzte Generation protestiert in Berlin, Köln/Bonn, Nürnberg und Stuttgart Vierfachprotest: Mehrere deutsche Flughäfen lahmgelegt

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Politik

Unterstützer:innen der Letzten Generation protestierten am Donnerstagfrüh an vier deutschen Flughäfen: In Berlin, Köln/Bonn, Nürnberg und Stuttgart betraten ab 5.00 Uhr insgesamt acht Menschen die Rollbahnen und klebten sich an den Asphalt.

Blockade des Flugbetriebs durch eine Aktivistin der Letzten Generation.
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Blockade des Flugbetriebs durch eine Aktivistin der Letzten Generation. Foto: zVg

Datum 15. August 2024
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An allen vier Standorten war der Flugverkehr eingeschränkt. Die Aktionen starteten kurz vor 5.00 Uhr am Berliner BER, etwa 30 bis 50 Minuten später kam es auch an den drei Flughäfen in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg zu Protesten. Jeweils zwei Menschen in orangen Warnwesten drückten friedlich ihren Widerstand aus, indem sie Banner mit der Aufschrift „Oil kills“ und „Sign the treaty“ zur Schau stellten. Die Start- und Landebahnen wurden dabei nicht betreten.

Die Proteste sind Teil der weltweiten Kampagne Oil kills. Gemeinsam mit verbündeten Protestbewegungen unter anderem in den USA und Kanada fordert die Letzte Generation die Unterzeichnung eines Ausstiegsvertrags für fossile Brennstoffe – einen Fossil Fuel Treaty. Die Bundesregierung soll sich zu internationalen Verhandlungen verpflichten, mit dem Ziel, einen zwischenstaatlichen Vertrag zum Ausstieg aus den fossilen Energieträgern bis 2030 zu unterzeichnen [1].

Medizinstudentin Regina Stephan (22) protestierte heute in Berlin: „Oil kills – Öl tötet: Die Förderung von Öl, Gas und Kohle muss dringend aufhören, denn sie zerstört unsere Lebensgrundlagen. Und was passiert stattdessen? Erst gestern hat das Land Niedersachsen grünes Licht für neue Gasbohrungen vor Borkum gegeben. [2] Das kann doch nicht wahr sein! Solange unsere Entscheidungsträger:innen Hand in Hand mit den fossilen Konzernen arbeiten und Profit über Menschenleben stellen, stehe ich hier – auf dem Rollfeld – und kann nicht anders!“

Sie ergänzt: „Mir ist klar, dass politische Verantwortliche und Menschen, die aus dem immer weiter wachsenden Flugbetrieb Profit schlagen, uns hier gerne weghaben würden. Aber der einzige Weg dahin sind wirksame Massnahmen gegen die Zerstörung, die hier vorangetrieben wird. Denn die Klimakatastrophe ist so viel beängstigender als jede Strafandrohung: Sie zerstört meine, unser aller Zukunft! Es geht um unsere Existenz!“

Anja Windl (27) aus Bayern war auf dem Stuttgarter Flughafen vor Ort: „Solange systematisch unsere Lebensgrundlagen verbrannt werden, hören unsere Proteste nicht auf. Wenn auch du dich für ein Ende der Fossilen einsetzen willst, musst du dich nicht, wie ich, auf einen Flughafen setzen: Komm einfach zu einer Ungehorsamen Versammlung in deiner Nähe!“

pm

Fussnoten:

[1] Home – Oil Kills. Die beteiligten Bewegungen fordern einen Fossil Fuel Non-Proliferation Treaty: https://fossilfueltreaty.org/ Sie werden bei der Mobilisierung, beim Trainieren von Menschen sowie beim Ausbau von Kapazitäten vom Climate Emergency Fund (CEF) unterstützt. Der CEF fördert strategisch besonders ambitionierte Organisationen, die Lösungen für die Klimakrise im Eiltempo fordern (https://www.climateemergencyfund.org/).

[2] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/erdgas-borkum-nordsee-bohrung-genehmigung-niedersachsen-100.html