Schon 1933 eckte er bei den neuen Machthabern an und verlor seine Anstellung in Olpe. 1936 wurde er in Berlin von der GeStaPo verhaftet und in ein KZ verschleppt. Seine Doppelte Staatsbürgerschaft rettete ihn und mit 32 Jahren wurde er 1937 als „unerwünschter Ausländer“ nach Italien ausgewiesen.
Ein aussergewöhnliches Partisanenleben…
Was Carlo Travaglini nach seinem Eintritt in die antifaschistische Resistenza 1943 tat, hört sich wie ein Parkour-Ritt durch alle Facetten des militanten Widerstands an. Und mehr noch. Es ist wie eine reale Vorlage für den Hauptmann von Köpenick und den Protagonisten aus Ernst Lubitsch „Sein oder Nichtsein“. Eine Mischung aus einem Mailänder Oskar Schindler und Tarantinos „Inglourious Basterds“. Sein Mut und seine Dreistigkeit suchten ihres Gleichen.Er unterwanderte die deutsche Militäradministration und entliess mit gefälschten Papieren inhaftierte Zwangsarbeiter. Er organisierte Sprengstoffanschläge auf deutsche Militäreinrichtungen, flog auf und musste fliehen, kämpfte als Partigiano in den Bergen, kehrte nach Mailand zurück und organisierte in einer kleinen Gruppe atemberaubende Attentate.