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Rundbrief von Marco Camenisch

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Repression / Knast Rundbrief von Marco Camenisch

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Politik

Vom 18.-29. Februar 2008 ergreifen einige anarchistische revolutionäre Leute als international zersprengte Gefangene und revolutionäre Gefangene im permanenten Kampf gegen jeden Knast, Repression, Isolation, Folter, Lebenslänglich, für die Befreiung der kranken Gefangenen usw., diese kollektive und offene Kampfinitiative, woran ich durch Hungerstreik vom 18.-29.2.08 teilnehme.

Die ehemalige Justizvollzugsanstalt (JVA) Vierlande in Hamburg.
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Die ehemalige Justizvollzugsanstalt (JVA) Vierlande in Hamburg. Foto: GeorgHH (PD)

Datum 15. Februar 2008
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Aus dem deutschen Knast hat mir Genosse Thomas Meyer-Falk die solidarische Teilnahme ohne Hungerstreik, weil er mit Hungerstreik generell nicht einverstanden ist, zukommen lassen.

Die Diskussion um gemeinsame Initiativen unter Gefangenen GenossInnen hat begonnen und wird breiter, über diese Einzelinitiative fand aber eine Diskussion eher unter den Genossen José und Gabriel in Isolationshaft in Germoney, dem Genossen Rafa im neuen "Stammheim" Spaniens (Pto. III, Puerto de Sta Maria), die für die Abschaffung von lebenslänglich in Italien am 1., 2. und 3.12.07 und dann vom 14.-17.12.07 (Symposium gegen die Isolation in Brüssel) gestreikt haben.

Und Joaquin im Knast Spanien einer der "sechs von Barcelona" (wegen Blumentopf auf Bullenkopf), der am Streik anlässlich Symposium auch teilnahm, und Diego, gefangener Genosse in Avellanda, Argentinien, Mitglied des Atenco Jacinta Fortunata und Mitarbeiter der Zeitung Libertad mit 13 Jahren wegen Überfalls mit Kriegswaffen auf die Villa eines in Spanien und Argentinien bekannten Oligarchen, und mit mir statt.

Definitivere Infos sind vielleicht schon im Umlauf oder werden in der Folge zirkulieren. Leider, wegen einer Periode sich bei mir überlagernden technischen und gesundheitlichen Problemen kommt hier bloss so wenig und erst so kurz vor beginn der Agitation.

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Bild: Vierlande. / PD

Jedenfalls, ich erneuere die Solidarität mit dem Kampf gegen Lebenslänglich in Italien, Moment starker und solidarischer Autonomie und Arbeit vieler Leute drinnen und draussen und die Erfahrung, die jenseits aller Gegensätze und Unterschiede Früchte gebracht hat und bringen wird, Früchte der Kontinuität und der Anstösse für den Kampf gegen den Knast und das Bestehende, das ihn notwendig macht. Ein gemeinsamer Kampf, drinnen und draussen, immer besser organisiert.

Als Fortführung unseres gemeinsamen Kampfes vom 16. bis 29.9.2007 gegen die Isolations- und Vernichtungsbedingungen im deutschen Staat, denen die Genossen Gabriel und José unterworfen sind, erinnere ich daran, dass ihre Lage sich nicht verändert hat. Ich rufe die revolutionäre Bewegung in Deutschland und International dazu auf, das allzu verbreitete und, mit dem Staat, komplizenhafte Schweigen dazu zu brechen. Die Verweigerung der Solidarität (um Himmels Willen! Natürlich immer kritische…) mit GenossInnen, die von der bürgerlichen Repression betroffen sind, ist Legitimierung von repressiver Folter und Vernichtung!

Bekräftigen möchte ich auch auch meine Solidarität mit den politischen Gefangenen und den Leuten unter den Mapuche, die für das Überleben ihres Volkes, Land und Freiheit kämpfen. Darunter Patricia Troncoso mit ihren dank ihrer Entschlossenheit und der folgenden massiven internationalen Mobilisierung eben erfolgreich beendeten 110 Hungerstreiktagen!

Patricia Troncoso und ihre MitkämpferInnen, wie auch die GenossInnen aus der Türkei gegen den F-Typ, zeigen auf, wie viel Kraft diese Kampfmethode des entschlossenen, in seinen Zielen und Modalitäten ausgewogenen und/oder längeren Hungerstreiks für die Mobilisierung drinnen und draussen entwickeln kann, bis zum Erfolg, dass die Mauern des Schweigens fallen und Ziele erreicht werden können in einem Kampf, der in seinem allgemeinen Rahmen als Befreiungskampf jedenfalls ein Kampf auf Leben und Tod ist.

Woran uns etwa der Mord, am 3. Januar durch faschistische Truppen (carabineros) des Chilenischen Staates, am jungen militanten Mapuche, der während einer Landbesetzung getötet wurde erinnert.

Daran erinnert uns die immer breiter angewendete und brutalere Folter gegen politische Gefangene und ganze Volksteile in Spanien, wo den "alten" Methoden die neuen aus Guantanamo usw., hinzugefügt werden, daran erinnern uns alle FIES, E-Typ, Maxi Max, Vereinigungsartikel Asyl- und Auslieferungspolitik, der alltägliche Megaholocaust, der von der Zivilisation und Fortschritt verbrochen wird…

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Bild: JVA Bruchsal. / PD

Solidarität mit den GenossInnen des "Fuori Luogo" in Bologna, die vor einer der unverhältnismässigsten neofaschistischen Verfolgung gegen den anarchistischen und allgemein radikalen Dissens stehen.

Solidarität mit dem Hungerstreik der revolutionären kommunistischen Gefangenen, die am 12.2.07 in Italien verhaftet wurden und am 12.2.2008 den Hungerstreik gegen eine schlicht als politische Verfolgung aufrechterhaltene Isolation.

Ein solidarischer Gruss an die Demo, die in Enzisheim in Frankreich in Solidarität und zur Befreiung des Genossen AD Georges Cipriani und für die Befreiung aller politischer Gefangener am 23.2.08 stattfinden wird.

Gegen den Terrorismus des Staates und Kapitals, revolutionäre Solidarität (um Himmels Willen! Natürlich immer kritisch/selbstkritisch…) gegen die Repression, jenseits aller Unterschiede der Tendenzen

GEGEN JEDEN STAAT UND IMPERIALISTISCHEN KRIEG, AUSBEUTUNG, UNTERDRÜCKUNG, REPRESSION, FÜR DIE FREIHEIT, PERMANENTER KAMPF



Marco Camenisch, Todeslager Regensdorf, Zürich, Schweiz, 10. Februar 2008