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Bern: Queerfeministisch streiken

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Antikapitalistisch und revolutionär! Bern: Queerfeministisch streiken

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Politik

Auch nach dem 8. März liefert uns das Patriarchat tausende Gründe, weiter zu kämpfen. Der 14. Juni, der feministische Streiktag, steht vor der Tür. Auch wir gehen an diesem 14. Juni in Bern auf die Strasse.

Queerfeministisch streiken.
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Queerfeministisch streiken. Foto: zVg

Datum 12. Juni 2023
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Wir sehen Streik als geeignetes Mittel, um Druck aufzubauen, eine breite Masse zu mobilisieren, zu zeigen, welchen Teil der gesellschaftlich relevanten Arbeiten wir als Trans, Inter, Nicht-Binäre, Agender Personen und Frauen (TINFLA*s) übernehmen, zu zeigen, dass ohne uns nichts geht, dass wenn wir wollen, alles still steht.

Für einen queerfeministischen Streik gibt es viele Gründe:

Als TINFLA*s sind wir Gewalt auf vielen Ebenen ausgesetzt. Dies ist kein Zufall – sie hat im Patriarchat und Kapitalismus System.

Uns ist es wichtig, die Wurzeln der Gewalt: Patriarchat und Kapitalismus zu benennen. Wir sehen, dass diese nicht reformierbar sind sondern revolutionär überwunden werden müssen.

Patriarchat und Kapitalismus üben in verschiedenen Formen Gewalt aus:

Staat und Gesellschaft zwängen uns in heteronormative Kategorien von 'Mann liebt Frau' und andersrum. Auch werden wir in binäre Kategorien von Mann und Frau eingeteilt. Personen, die nicht in diese Kategorien passen, erleben Anfeindungen, Ausgrenzung, körperliche und emotionale Gewalt.

Cis Männer erheben Besitzanspruch auf unsere Körper und üben oft Gewalt aus, wenn wir diesem nicht nachkommen. Auch trans Personen, und Menschen, die nicht in die binäre Geschlechterkategorie passen, müssen vor allem im öffentlichen Raum Gewalt erfahren.

Noch immer werden unsere Körper ausgebeutet und kontrolliert. Abtreibungen sind im Strafgesetzbuch geregelt, ob wir Kinder wollen oder nicht können wir oft nicht frei entscheiden.

Im Kapitalismus sind wir gezwungen zu arbeiten, für niedrige Löhne, wenig bis keine gesellschaftliche Anerkennung und als TINFLA* in besonders prekären Verhältnissen. Dabei sind wir auch die, die den grössten Teil an Sorgearbeit übernehmen, ob daheim oder auf der Arbeit.

Polizei, Gerichte und Staat sind die, die systemische Gewalt auf allen Ebenen umsetzen und den Kapitalismus und das Patriarchat verteidigen. Beispielsweise durch Racial Profiling oder Ausschaffungen. Sie sorgen nicht für Sicherheit, sondern verteidigen ein gewaltvolles System mit teils tödlichem Ausgang. Wir sehen sie als Teil des Problems – nicht der Lösung.

Auch sehen wir, wie die Festung Europa sich immer weiter abschottet und ihre tödlichen Grenzregime ausweitet. Durch Asylentscheide wird anhand rassistischer Kategorien entschieden, welche Menschen es wert sind, ein Leben in Würde führen zu dürfen und welche nicht.

In den Knästen werden unsere Geschwister weggesperrt und gezwungen für extrem niedrige bis gar keine Löhne zu arbeiten. Probleme, die in der Gesellschaft vorherrschen werden dabei nicht gemeinsam und lösungsorientiert angegangen, sondern ausgegrenzt und wegignoriert.

In den Parlamenten werden dabei immer wieder Entscheidungen getroffen, mit denen wir nicht einverstanden sind, die uns aber betreffen. Dabei wird nicht an den Wurzeln der gewaltvollen Verhältnisse gerüttelt, sondern diese durch kleine Reformen immer wieder bestätigt.

Wenn wir weiter blicken, sehen wir, wie unsere Geschwister, die international für ihre Freiheit kämpfen, ermordet, gefoltert und weggesperrt werden. Ob im Iran, Kurdistan oder anderswo. TINFLA*s, die weltweit für ihre Befreiuung kämpfen, erleben besonders repressive staatliche Gewalt.

Gegen diese Zustände und die Gewalt werden wir weiter kämpfen.

Gegen Kapitalismus, gegen den Staat und vor allem, gegen das Patriarchat.

Wir zeigen uns solidarisch mit allen internationalen emanzipatorischen Befreiungskämpfen. Auch in den nächsten Jahren wollen wir weiter auf einen wirklichen Streik hinarbeiten.

Deshalb raus zum Streik! - Queerfeministisch, antikapitalistisch und revolutionär!

pm