Wir schliessen uns zusammen und fordern gemeinsam: Mieterlass für die nächsten drei Monate oder bis die Coronakrise vorbei ist!
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20. April 2020
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Aufgrund der Coronakrise haben Tausende von Menschen ihre Arbeit verloren oder müssen in Kurzarbeit gehen und stehen vor einer finanziell ungewissen Zukunft. Die Kurzarbeit wird vom Bund, sprich von unseren Steuern bezahlt. Wir erhalten also Steuergelder, um weiter einkaufen zu können, aber auch um unsere Mieten zu bezahlen. Dieses Instrument dient der Profitsicherung der Immobilienbranche.[1]
Diese Krise soll nicht auf dem Rücken der Mietenden ausgetragen werden. Wir erwarten in dieser Zeit Solidarität von jenen die es sich leisten können, sprich den Banken, den Hauseigentümer*innen, den Immobilienfirmen. Um die existentielle Bedrohung der Arbeiter*innen abzufedern, verlangen wir somit von den Vermietenden einen Verzicht auf einen Teil ihrer Profite und den Erlass der Mietzinse für Wohnungen und Gewerberäume für mindestens drei Monate (oder so lange die Krise dauert).[2]
Was kannst du tun?
Wenn du selbst betroffen bist[3]: Schick diesen anonymisierten Brief mit der Bitte um Mieterlass an deine Hauseigentümer*in. Falls du dich solidarisch mit direkt Betroffenen zeigen möchtest: Schreib an eine der unten stehenden grössten Immobilienbesitzer*in der Schweiz.
Dieser Brief soll den Eigentümer*innen die Gelegenheit geben, von sich aus zu reagieren. Er beinhaltet die Drohung eines Mietstreiks, falls auf diese berechtigte Forderung nicht eingegangen wird.
Teile diesen Aufruf mit deinem Umfeld und rede darüber. Lasst uns gemeinsam den Druck aufbauen, den es jetzt braucht! Zusammen können wir uns wehren!
Ein paar der grössten Immobilienbesitzer*innen der Schweiz:
[1] Wie die Raiffeisen-Bank in einer Studie festgestellt hat werden mit den Mieten in der Schweiz mehr Rendite erwirtschaftet, als das Mietrecht erlauben würde. Das Raiffeisen Investment Office zeigt, dass 2017 die Mieten in der Schweiz durchschnittlich bis zu 40% über dem liegen was der Referenzzinssatz vorgäbe.
https://www.raiffeisen.ch/content/dam/www/rch/pdf/publikationen/wohnimmobilien-schweiz/no-index/de/Wohnimmobilien-Schweiz-1Q17.pdf
[2] Der Bund hat am 27.03.2020 die Nachfrist bei Zahlungsverzug von Mietzahlungen auf 90 Tage verlängert. Doch dieser Aufschub verlagert bloss den Druck auf die Mietenden in eine ungewisse Zukunft. Die Lohnausfälle wegen des Coronavirus verschärfen die Wohnungskrise und die Schere zwischen Arm und Reich. Der Appell, zu Hause zu bleiben ist zynisch, solange das Recht auf Wohnen kein Grundrecht ist!
[3] 62% der Einwohner*innen in der Schweiz müssen ihre Wohnungen mieten. Wir fordern daher Solidarität und soziale Verantwortung von jenen, die von den hohen Mieten profitieren: den Immobilienfirmen, den Hauseigentümer*innen und den Banken.
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bau-wohnungswesen.html