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Davos: Mit Farbe und Handschellen gegen Weltwirtschaftsforum

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„Neokoloniales Forum abschaffen – Globale Solidarität und Gerechtigkeit jetzt!“ Davos: Mit Farbe und Handschellen gegen Weltwirtschaftsforum

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Politik

Am Montag gegen 11.10 Uhr setzte ein entschlossener Aktivist am Luxushotel Flüela in Davos ein starkes Zeichen gegen die Superreichen und die globalen Ungleichheiten, die durch den Neokolonialismus weiter verschärft werden.

Lasse Schulz in Handschellen vor eingefärbtem Hoteleingang.
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Lasse Schulz in Handschellen vor eingefärbtem Hoteleingang. Foto: zVg

Datum 21. Januar 2025
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Unter dem Motto „Globale Gerechtigkeit statt neokoloniales Forum“ protestierte Lasse Schulz gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF) sowie die Unternehmen und Staaten, die auf diesem Forum ihre neokolonialen Interessen vertreten und die Ausbeutung von Mensch und Natur weltweit anheizen.

Der Protest wurde durch eine symbolische Aktion verstärkt: Der Aktivist setzte mit einem Feuerlöscher ein markantes Greenwashing-Zeichen, das auf die scheinheiligen Umweltbemühungen der WEF-Teilnehmenden anspielte. In einer weiteren provokativen Geste, verkleidet als Superreicher, legte sich eigenständig Handschellen an, um die Verantwortlichkeit der Reichen für das Leid im Globalen Süden zu verdeutlichen. Diese Geste soll auf die blutige Ausbeutung und die ungerechten Strukturen hinweisen, die von den Superreichen und ihren profitgierigen Praktiken im Globalen Süden verursacht werden.

„Die Superreichen, die sich hier in Davos versammeln, sind direkt für das Leid im Globalen Süden verantwortlich“, erklärte Schulz. „Ihre profitorientierten Praktiken befeuern nicht nur die globalen Ungleichheiten, sondern führen auch zu unermesslichen menschlichen und ökologischen Schäden. Das Weltwirtschaftsforum verschleiert diese Verantwortung durch Greenwashing und vermeintliche Lösungsansätze, die in Wahrheit die bestehenden neokolonialen Strukturen nur weiter festigen.“

Das Weltwirtschaftsforum in Davos wird zunehmend als ein Ort wahrgenommen, an dem die fundamentalen Probleme der Welt – wie Armut, Ungleichheit und Umweltzerstörung – nur weiter verschärft werden. Kritiker*innen werfen den Teilnehmenden vor, in erster Linie die Interessen der globalen Superreichen und der multinationalen Konzerne zu vertreten und dabei die bereits bestehenden tiefen globalen Ungleichgewichte zu verfestigen.

„Das Wort ‚Welt' in ‚Weltwirtschaftsforum' bleibt ein leeres Versprechen“, so der Protestierende weiter. „Hier treffen sich nur die Reichen, die weiterhin von der Ausbeutung des Globalen Südens profitieren. Sie sind die wahren Nutzniesser des Neokolonialismus, der den Reichtum Weniger auf Kosten aller aufrechterhält.“

Im Zentrum der Kritik steht die fortwährende Aufrechterhaltung von neokolonialen Abhängigkeiten, die durch das WEF und seine Teilnehmenden immer wieder gefördert werden. Während in vielen Teilen der Welt nach gemeinwohlorientierten Wirtschaftsformen gesucht wird, tragen die Entscheidungen und Handlungen der Forumsteilnehmenden dazu bei, dass diese Bemühungen ins Leere laufen.

Im Zuge des Protests wurde ein klarer Appell an die Weltgemeinschaft gerichtet: „Wir brauchen globale demokratische Räume, in denen wir gemeinsam nach gerechten Lösungen für alle suchen können – nicht Foren, die den Interessen der Superreichen und mächtigen Konzerne dienen.“

Die Demonstrationen in Davos sind Teil einer weltweit wachsenden Bewegung, die sich gegen die Machenschaften des WEF und die Strukturen des Neokolonialismus stellt und für eine gerechtere, solidarischere Welt kämpft.

pm