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Pamphlet gegen Arbeit für Lohn, selbst wenn der gerecht ausfällt.

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Warum gehen Leute für Lohn arbeiten? Pamphlet gegen Arbeit für Lohn, selbst wenn der gerecht ausfällt.

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Politik

… womöglich weil sie ahnen, dass sie mit diesem üppigen Salär ein sorgloses Leben in Saus und Braus führen können und alle Welt sie darum beneidet, dass sie später nach dem Lohn vom sog. Altersreichtum heimgesucht werden?

Arbeit schändet.
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Arbeit schändet. Foto: Georg Scholz (PD)

Datum 25. September 2024
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Lesezeit3 min.
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Blöde Frage?

All das Zeug, was man zum Leben braucht und noch manches mehr steht in Hülle und Fülle in der Gegend rum, oder? Stimmt zwar, aber: Das Zeug steht hinter Schaufenstern, trägt Preisschildchen und ist nur gegen Knete zu kriegen. Wie denn sonst?

Der ganze Plunder gehört von Beginn an Musterbürgern, die qua Eigentum über sämtliche Produktionsressourcen und sonst noch was verfügen und das Zeug von Beginn an und nur zu dem Zweck haben herstellen lassen, damit es rentabel verkauft wird und ihre Kasse klingeln lässt. Auffressen könnten sies eh nicht.

Wie bitte?

Die grosse Mehrheit der Volksgenossen setzt auf das traditionsreiche Mittel „Arbeitskraft“, anstatt von Luft und Liebe zu leben. Die tauchen dann massen- weise in Fabriken und Büros auf und … stellen her, was ihnen eben nicht gehört. Mit dem (rentabel berechneten) Erlösanteil, den ihnen die kleine radikale Minder- heit der Eigentümer als Lohn zu zahlen bereit ist, dürfen sie dann nach Feier- abend nach Lust und Laune shoppen und einen Teil dessen zurückkaufen, an dessen Herstellung sie morgens unter der Regie von … ziemlich massgeblich beteiligt waren. Ja, so gesehen … !

Was bedeutet das?

Arbeit für Lohn machen nur diejenigen, die von allen anderen Mitteln, ihr Leben zu fristen, frei, d.h. getrennt sind. Diese Trennung nannte mal einer Privateigen- tum. Das wird bekanntlich durch Recht und Gesetz ziemlich nachhaltig geschützt.

* Arbeit für Lohn vermehrt nur eins: Das Eigentum derjenigen, die sie einkaufen.

* Arbeit für Lohn garantiert, dass der Kreis der Lebensmittel, den die Arbeiten- den aus dem von ihnen hergestellten Gesamtprodukt (zurück)kaufen können, sehr überschaubar bleibt.

* Warum tun sie sich nicht von vornherein zusammen und stellen mit gemein- samen Kräften und unter eigener Regie das her, was sie zum Leben brauchen? Sie tuns doch für andere und nach deren Massgabe jetzt schon!

* Womöglich müssten sie sich dann gar nicht so verausgaben wie für Lohn und hätten gar kein so arbeitsreiches Leben zu überstehen, in dessen Spätphase der Altersreichtum … okay okay …

Wieso leuchten eigentlich Lebensumstände ein, in denen die Masse Mensch sich getrennt von allen Lebensmitteln und -ressourcen wiederfindet, sich deshalb im Dienste am Eigentum weniger anderer be- und ausnutzen lassen muss, um am Ende einen ziemlich bescheidenen Teil des Gesamtprodukts kaufen zu dürfen?

Also … warum gehen Leute für Lohn arbeiten? Tatsächlich eine blöde Frage!

jorgo