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Der Reisekoffer

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Apropos Urlaub Der Reisekoffer

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Prosa

Vor zwei Monaten, oder waren es vielleicht sogar drei? - ist ja eigentlich auch egal, da fuhr ich mit meinem Mann und meinen zwei Kindern nach Montenegro, um die Sommerferien dort zu verbringen.

Der Reisekoffer.
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Der Reisekoffer. Foto: Dirk Ingo Franke (CC BY-SA 3.0 unported - cropped)

Datum 13. April 2015
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Und neulich hab ich doch tatsächlich einen Blick auf meinen Wandkalender geworfen und mit Entsetzten feststellt, dass wir bereits November schreiben. Menschenskind, will damit eigentlich nur sagen, wie schnell die Zeit vergeht und ich mich schon längst wieder in meinen vier Wänden eingependelt habe, wo bereits der sesshafte Alltag seine abgewichsten Runden zählt.

Apropos Urlaub, - der war gar nicht mal so schlecht. Die meiste Zeit haben wir gebadet und die Menüpreise der Strandrestaurants verglichen, um wenigsten auf diese Art ein paar Euros zu sparen. Ja, und das Essen dort, war echt OK – meistens bestellte ich mir diese Raznjici und Ligne – also, entweder gegrillte Fleischstückchen am Spiess oder gegrillte Tintenfische. Manchmal aber auch nur Cevapcici, das typische Ex-Jugoslawische Nationalgericht. - Mhmm, echt grosse Klasse, kann ich nur jedem empfehlen.

Allerdings geb ich an dieser Stelle auch gerne zu, dass ich total auf solches Grillzeug abfahr: Schmeckt irgendwie herzhafter, als all diese faden Süppchen oder so ein manch aufgetischtes Nudelgericht. Ausserdem kann man beim Fleischverzehr, nicht wirklich was falsch machen, natürlich nur, solange man es nicht roh, oder sogar zu viel davon isst.

Na jedenfalls, hab ich seit meiner Rückkehr in die BRD wieder ein ernst zu nehmendes Problem, welches mich übrigens - nach jedem Urlaub überfällt:

Krieg es nämlich einfach nicht auf die Reihe, meinen schwarzen Reisekoffer aus-und wieder wegzuräumen. Weswegen sich mein Mann ständig bei mir darüber beschwert, was mich nicht gerade mehr anspornt, und auch nicht davon abgehalten hat, diesen ollen Koffer, sogar länger als ursprünglich geplant, im Gang herumliegen zu lassen, genauer gesagt - bis gestern Abend, bevor ich mich endlich dazu aufgerafft hab, ihn wenigstens ins Schlafzimmer zu rollen.

Bedauernswerterweise gelang es mir dabei nicht, jenes gravierende Problem mit dieser einen Aktion zu lösen: Denn wann immer ich jetzt das Schlafzimmer betrat, seh ich ihn, mittlerweile weit aufgeklappt, wieder vor mir: Alle Augenblicke zieht er mich in seinen dunklen Schlund, wie ein vollkommen besessenes Raubtier, um plötzlich von diesen bedrohlich dreinguckenden Taucherbrillen, angestarrt zu werden. Diese unerklärliche Anziehungskraft, die sich jedes Mal zwischen uns abspielt, richtet meinen kaum sichtbaren feinen Haarflaum, dermassen am ganzen Körper, senkrecht (exakt 90°) auf, sodass es mir – allein schon bei dem Gedanken daran, eiskalt über den Rücken läuft.

Ich weiss nicht, wie ihr das mit euren Koffern handhabt? - Ich jedoch, hab wirklich Schwierigkeiten damit. Aber auch die anderen Sachen wie: Schnorcheln, Sonnencremes und all diese durcheinandergewürfelten Klamotten – machen mir immens zu schaffen. Na ja, weiss immer noch nicht, wie ich das Ganze anpacken soll. Ist eigentlich gar kein Hexenwerk, wenn ich's mir genau überleg. Ach, warum sich jetzt unnötig den Kopf zerbrechen, wenn doch morgen alles ganz anders aussehen kann.

Zumindest erhoff ich mir das.

Zvezdana Bueble