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Rana Plaza: Anonyme Grossspende füllt Entschädigungsfonds

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Historisches Entschädigungsabkommen Rana Plaza: Anonyme Grossspende füllt Entschädigungsfonds

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Wirtschaft

Die Clean Clothes Campaign feiert nach über zweijährigem Engagement einen wichtigen Erfolg: Dank einer anonymen Spende konnte die 2.4 Mio. US-Dollar grosse Lücke im 30 Mio. US-Dollar schweren Entschädigungsfonds endlich geschlossen werden.

Demonstration in London zur Unterstützung der Kompensationsforderung der Angehörigen der Opfer des Rana Plaza-Fabrikeinsturzes.
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Demonstration in London zur Unterstützung der Kompensationsforderung der Angehörigen der Opfer des Rana Plaza-Fabrikeinsturzes. Foto: Darren Johnson (CC BY-NC-ND 2.0)

Datum 11. Juni 2015
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Erstmals seit dem Fabrikeinsturz im April 2013 rückt eine finanzielle Wiedergutmachung für alle Betroffenen in greifbare Nähe. Über zwei Jahre engagierte sich die Clean Clothes Campaign mit der Unterstützung von mehr als einer Million Konsumentinnen und Konsumenten weltweit für eine umfassende Entschädigung der Betroffenen des mit 1'138 Toten und über 2'000 Verletzten bisher schwersten Unglücks der Textilbranche. Zum zweiten Jahrestag des Fabrikkollapses im April 2015 fehlten dem Entschädigungsfonds immer noch 2.4 der notwendigen 30 Mio. US-Dollar.

Die Deutsche Regierung bezeichnete es jüngst als Schande, dass der Fonds immer noch nicht gefüllt sei und setzte die «Durchsetzung von Umwelt- und Sozialstandards entlang globaler Wertschöpfungsketten» auf ihre Agenda des soeben zu Ende gegangenen G7-Gipfels. Dies dürfte die Arbeit zahlreicher zivilgesellschaftlicher Akteure unterstützt und zur anonymen Grossspende beigetragen haben.

Die Clean Clothes Campaign ist überzeugt, dass dieses historische Entschädigungsabkommen eine positive Wirkung auf die Situation der ArbeiterInnen in der Textilindustrie weltweit haben sowie die in Bangladesch laufenden Bemühungen zur Etablierung eines Sozialversicherungssystems für Arbeitsunfälle bestärken wird.

Dennoch bleibt es ein Skandal, dass es über zwei Jahre und erheblichen öffentlichen Druck benötigte, um jene 30 Mio. US-Dollar zusammenzutragen, die nicht einmal 1% des addierten jährlichen Profits der in Rana Plaza produzierenden Firmen entsprechen. Einmal mehr zeigt dieses tragische Kapitel die Grenzen freiwilliger Unternehmensverantwortung auf. Die in der Schweiz von der EvB koordinierte Clean Clothes Campaign fordert deshalb von allen Akteurinnen und Akteuren, Massnahmen zu ergreifen, damit Menschen- und Arbeitsrechte in den Lieferketten weltweit respektiert werden müssen sowie Wiedergutmachung für Betroffene in Zukunft selbstverständlich wird.

EvB