Ab ihrem zwölften Lebensjahr führen die Kinder die gleichen Arbeiten aus wie die Erwachsenen – auch die gefährlichsten und beschwerlichsten. Was sie tun, definiert die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) als eine der «schlimmsten Formen von Kinderarbeit».
So kommt das «togolesische» Gold in die Schweiz
Jedes Jahr importiert die Schweiz tausende Tonnen Minengold. Schweizer Raffinerien versichern, dass sie ihre Lieferketten strikt überwachen. Unsere Recherchen dagegen decken auf, dass das «togolesische» Gold, das in die Schweiz importiert wird, tatsächlich aus handwerklich betriebenen Minen in Burkina Faso stammt.Dort wird das Metall unter prekärsten Bedingungen und zu einem guten Teil von Kindern abgebaut. 30 bis 50 % der Minenarbeiter sind minderjährig. Das Gold wird danach von Schmugglern illegal nach Togo gebracht. So prellen sie das arme Burkina Faso um jährlich mehrere Millionen Franken. In der togolesischen Hauptstadt Lomé kauft ein libanesischer Familienkonzern das Gold auf und liefert es – nun ganz legal – an seine Tochtergesellschaft in Genf.
Diese verkauft es an die grösste Schweizer Raffinerie, Valcambi im Tessin. Die Raffinerie, die sich rühmt, strikteste Qualitätsstandards anzuwenden und die Einhaltung der Menschenrechte zu garantieren, scheint sich nicht um die wahre Herkunft des Goldes zu kümmern. Genau so wenig wie die Schweizer Behörden, die von diesem Geschäft gemäss einem Mitarbeiter der Bundespolizei «lieber nichts wissen» wollten.