Rund 15 Roger Federers spielten heute Mittag beim Eingang der Credit Suisse am Bankverein Tennismatch um Tennismatch. Doch der Champion war auch in Lausanne und Genf zu Gast. So setzten sich in Genf rund ein Duzend Roger Federers auf den letzten IPCC-Bericht, um darauf zu warten, dass sie von der Polizei entfernt werden. Die Ordnungskräfte konnten so die beunruhigenden Machenschaften der Bank aufdecken, und sind dazu eingeladen diesen Fall weiter zu ermitteln.
Die städteübergreifende Aktion macht damit auf die katastrophale Investitionspolitik der Credit Suisse aufmerksam und nimmt dabei deren Botschafter Roger Federer ins Visier. «Den Tennischampion Roger Federer für Promotionszwecke zu nutzen dient leider der Maskierung einer besonders zynischen Investitionspolitik der Credit Suisse», sagt Tennisspieler Paul aus Basel.
Die Credit Suisse trägt mit ihren Investitionen massgeblich zum Klimawandel bei. Sie investiert in Unternehmen, die Ölpipelines ausbauen oder finanziert Firmen, die so genannte «extreme fossile Brennstoffe» extrahieren. Ein solches Beispiel ist Teersand: Mit dem Abbau von Ölsand wurde wohl die Spitze des Klima-Desasters erklommen, da durch Teersand 23 Prozent mehr Emissionen im Vergleich zum konventionellen Öl produziert werden.[1]
Die Forschenden des im Herbst veröffentlichten IPCC-Berichts[2] zeigen auf, dass die Verbrennung eines Fünftels der fossilen Brennstoffreserven das beim Pariser Klima-Abkommen angestrebte Ziel, die Klimaerwärmung unter 1.5 grad Celsius zu halten, verunmöglichen würde. Seit rund einer Woche schlagen nun auch die Klimatolog*innen von MeteoSchweiz Alarm. Sie analysieren in den neuen Klimaszenarien, dass der Klimawandel auch für die Schweiz um einiges intensiver und schneller erfolgt als bisher vorhergesehen.[3]
Roger Federer als Botschafter für die Zerstörung unserer Zukunft
Während gewisse finanzielle Akteure, private wie öffentliche, ihre Verantwortung zumindest teilweise wahrnehmen und ihre Investments in fossile Brennstoffe reduzieren (beispielsweise die BNP Paribas und das Divestment des irischen Staatsfonds) investiert die Credit Suisse munter weiter. Wenn man die Wirkung dieser Öl-, Kohle- und Gas-Giganten kennt, und wie Politiker wie Trump oder Bolsonaro ihnen in die Hände spielen, dann müsste es eigentlich doch auch einem Roger Federer kalt den Rücken runter laufen», sagt die Basler Tennisspielerin Ines.An der katastrophalen Klimapraxis der CS hat auch die andauernde öffentliche Kritik nichts geändert. So wechseln sich seit über zwei Jahren Demonstrationen, Besetzungen, Petitionen, Interventionen während den Aktionärs-Versammlungen und Austausche mit Repräsentantinnen und Repräsentanten betroffener autochthoner Völker/Nationen ab. «Wir verlangen von Roger Federer, Champion des Klimas zu werden, in dem er sich klar distanziert von den Akteuren, die das Klima zerstören und unsere Zukunft belasten», fordern die Aktivist*innen mit ihrer städteübergreifenden Aktion.