H&M gefährdet Sicherheit seiner NäherInnen in Bangladesch Verschleppte Reparaturen
Wirtschaft
Der schwedische Modegigant H&M ist massiv im Rückstand mit der Verbesserung der Sicherheitsmassnahmen in seinen Zulieferfabriken in Bangladesch. Das Unternehmen, das sich gerne als Nachhaltigkeitspionier präsentiert, gefährdet so jene Menschen, die H&M-Kleider nähen – und führt zudem seine Kundschaft an der Nase herum.
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15. Oktober 2015
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Korrektur
Die CCC und ihre Partnerorganisationen haben öffentlich zugängliche Massnahmenpläne von 32 Fabriken analysiert, wobei sie sich in ihrer Auswahl auf jene Zulieferer beschränkten, die H&M selbst als seine «Gold- oder Platin-Lieferanten» bezeichnet. Die Studie kommt zum Schluss, dass H&M über sechs Monate nach dem Stichtag sogar bei seinen bevorzugten Lieferanten fast die Hälfte der definierten Korrekturmassnahmen immer noch nicht umgesetzt hat. Dazu zählen auch solch elementare Dinge, wie feuersichere Fluchtrouten, Entfernen von verschliessbaren Innentüren oder die Installation von Brandschutzwänden. Massnahmen, die im Falle eines Fabrikfeuers Leben retten können.
Mit seiner Hinhaltetaktik gefährdet H&M nicht nur die ArbeiterInnen in Bangladesch, sondern führt auch seine Kundschaft hinters Licht. Im jüngsten Nachhaltigkeitsbericht des Unternehmens heisst es nämlich, die Verbesserungen der Gebäudesicherheit in Bangladesch seien «bereits abgeschlossen». Dies obwohl knapp die Hälfte der verbindlich festgelegten Korrekturen noch nicht umgesetzt wurde.
Die Clean Clothes Campaign fordert deshalb von H&M wie von allen anderen Accord-Unterzeichnern, die definierten Korrekturmassnahmen gemeinsam mit ihren Zulieferfabriken unverzüglich umzusetzen und so sicherzustellen, dass keine Arbeiterin und kein Arbeiter ein nächstes Rana Plaza fürchten muss.