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Pestizidverkauf in Indien: Syngenta und Bayer verletzen FAO-Kodex

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Syngenta und Bayer verletzen FAO-Kodex Pestizidverkauf in Indien

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Wirtschaft

In der indischen Provinz Punjab vertreiben Syngenta und Bayer gefährliche Pestizide, ohne angemessene Anwendungsbedingungen sicherzustellen. Das geht aus dem Bericht einer Koalition asiatischer und europäischer NGO hervor.

Bayer HealthCare Pharmaceuticals in Berlin-Wedding (Berlin-Mitte).
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Bayer HealthCare Pharmaceuticals in Berlin-Wedding (Berlin-Mitte). Foto: Miriam Guterland (CC BY-SA 3.0 unported - cropped)

Datum 26. Oktober 2015
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Die Konzerne verstossen gegen den Verhaltenskodex für Pestizidmanagement* und setzen Landwirtinnen und Landwirte wissentlich erheblichen Gesundheitsrisiken aus. Die EvB und ihre Partner fordern von Syngenta und Bayer, den Verkauf dieser Produkte unter solchen Anwendungsbedingungen unverzüglich einzustellen.

Der Bericht befasst sich mit sechs Produkten*, die Syngenta bzw. Bayer in Punjab vertreiben, der Provinz mit dem zweithöchsten Pestizidverbrauch Indiens. Die dokumentierten Praktiken stellen eine systematische Verletzung des Verhaltenskodex der UNO-Landwirtschaftsorganisation (FAO) dar, dem sich die beiden Branchenleader verpflichtet haben. Bei allen analysierten Fällen sind die Produktinformationen zu den Gesundheitsrisiken und Sicherheitsvorschriften auf Etikett und Anleitung mangelhaft. Verfasst sind sie zudem meist in Hindi, einer Sprache, die nur 8 Prozent der Bevölkerung in Punjab spricht.

Die Interviews mit den Bäuerinnen und Bauern zeigen, dass Syngenta und Bayer nicht die nötigen Massnahmen ergreifen, um den Zugang zu angemessenen Schutzausrüstungen und deren Verwendung sicherzustellen. Der schlechte Informationsstand und die prekäre Lage der Landwirtinnen und Landwirte führen dazu, dass diese die giftigen Produkte praktisch ungeschützt versprühen. Viele leiden an Hautausschlägen, Übelkeit und Augenschmerzen. Durch die Wiederverwendung von Pestizidbehältern für den Haushalt sind auch die Bauernfamilien Vergiftungsrisiken ausgesetzt.

Heute wird in China eine Sitzung von FAO und WHO zum Thema Pestizidmanagement eröffnet. Der für den Verhaltenskodex zuständige Fachausschuss muss Syngenta und Bayer auffordern, den Verkauf von Produkten einzustellen, die schlecht etikettiert sind oder bei denen das Tragen von Schutzbekleidung nicht garantiert werden kann. Der Ausschuss soll sich ebenfalls für das Verbot von Einfuhr, Handel, Vertrieb und Kauf „sehr gefährlicher Pestizide“ unter diesen untragbaren Anwendungsbedingungen aussprechen und eine unabhängige Kontrolle der Pestizidanwendung in der Region Punjab einfordern. Der NGO-Bericht präsentiert zudem Vorschläge zur Verbesserung des Kontrollmechanismus, der bei der Umsetzung des Verhaltenskodex angewandt wird. Denn bisher konnte damit keiner der bestätigten Missstände behoben werden.

evb

* Confidor, Nativo, Larvin und Regent GR von Bayer CropScience, sowie Gramoxone (Paraquat) und Matador von Syngenta. Mit Ausnahme von Nativo enthalten alle Produkte aktive Komponenten, die vom Pesticide Action Network als „sehr gefährlich“ eingestuft werden.