Tally Weijl-Mitarbeitende am Basler Hauptsitz erhalten ihre Löhne künftig in Euro ausbezahlt. Für die Gewerkschaft Unia und die entwicklungspolitische Erklärung von Bern (EvB) ist dies äussert problematisch. Tally Weijl propagiert damit ein Geschäftsmodell, welches die Währungsrisiken direkt auf die Mitarbeitenden abwälzt. Die angebliche teilweise «Freiwilligkeit» der Massnahme ist zynisch und verkennt den Druck, der auf die Betroffenen ausgeübt wird. Tally Weijl muss Verantwortung wahrnehmen
Bereits in der Vergangenheit hat sich Tally Weijl geweigert, seiner Verantwortung als grosses Schweizer Unternehmen nachzukommen:
- Die Clean Clothes Campaign, in der Schweiz vertreten durch die EvB, fordert Tally Weijl seit Jahren zu mehr Transparenz und konkreten Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der eigenen Lieferkette auf. Tally Weijl ignoriert die Verantwortung für die Bezahlung von Existenzlöhnen und verweist lediglich auf die gesetzlichen Mindestlöhne. Diese liegen jedoch in allen Produktionsländern weit unter dem Existenzminimum.
- Tally Weijl hat es abgelehnt, an einem Vergleich der Arbeitsbedingungen von Detailhändlern in der Schweiz teilzunehmen, welcher von einem unabhängigen externen Institut (Inrate AG) durchgeführt wurde. Das Unternehmen war bisher auch nicht bereit, mit der Gewerkschaft Unia die Arbeitsbedingungen der Angestellten in einem Gesamtarbeitsvertrag abzusichern.